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Blog von Christopher Kas: Anfeuern kostet Kraft

Ich bin ganz schön geschlaucht. Und das, obwohl ich nicht gespielt habe. Rainer hat sein erstes Match leider verloren, dafür hat Kohli sensationell in fünf Sätzen gegen Jürgen Melzer gewonnen. Ich habe während der beiden Spiele fast die ganze Zeit in der Box gesessen und versucht, die beiden so gut wie möglich zu unterstützen und anzufeuern. Ich war unglaublich nervös und habe mitgefiebert. Das hat ziemlich viel Kraft gekostet. Patrik Kühnen hat gesagt, dass wir nicht durchgehend in der Box sitzen sollen, sondern zwischendurch auch mal rausgehen sollen, um frische Luft zu schnappen und um runterzukommen.

Es ist der Wahnsinn, wie aufregend so ein Davis Cup-Tag ist. Zum ersten Mal habe ich heute die Nationalhymne auf dem Platz gehört. Das war ein ergreifendes Gefühl. Ich habe vorher extra noch den Text auswendig gelernt, damit ich auch kräftig mitsingen kann.

Heute Morgen habe ich schon um 8:30 Uhr mit Kiwi zusammen trainiert. Das war zwar ganz schön früh, aber mir macht das nichts aus. Und Kiwi ist auch eher ein Frühaufsteher. Außerdem haben wir nur einen Platz und die anderen Zeiten sind für die Österreicher und natürlich für unsere Einzelspieler reserviert. Damit die sich aufwärmen können vor ihren Matches. Nach der Trainingseinheit bin ich zurück ins Hotel gefahren und habe mich noch einmal hingelegt. Ich wusste ja, dass heute ein langer Tag werden würde

Viele Bekannte in Garmisch

Die Atmosphäre hier in Garmisch ist toll. Für mich als Oberbayer ist es ja quasi ein Heimspiel. Man könnte fast sagen, ich kenne nahezu jeden dritten Zuschauer persönlich. Mein Vater ist auch hier und meine Mutter kommt morgen. Schade, dass meine Frau und meine Tochter nicht kommen können. Aber ich weiß, dass sie vor dem Fernseher sitzen und alles verfolgen. Vorhin habe ich mich mit Felix Neureuther getroffen. Er ist Skifahrer und auch ein großer Tennisfan. Seit wir einmal zusammen Reha gemacht haben, hat sich zwischen uns so eine Art Freundschaft entwickelt.

Gesternnachmittag haben wir mit dem ganzen Team einen Spaziergang am See gemacht. Auch unser Physiotherapeut Klaus Eder und unser Besaiter Günther Straele waren mit dabei. Wir werden hier wirklich perfekt betreut. Und die Stimmung ist auch gut. Klar, sind alle ein wenig nervös und angespannt. Aber das ist ja normal vor allem gegen Österreich.

Für mich ist alles sehr interessant. Ich sauge die Davis Cup-Atmosphäre in mich auf und versuche, mir auszumahlen, was mich morgen erwarten wird. Für mich als Doppelspieler ist es eine ganz neue Erfahrung vor so einer großen Kulisse mit so einer aufgeheizten Stimmung zu spielen. Auf der Tour schauen meistens nicht so viele Leute zu. Es sei denn, man spielt ein Finale. Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf morgen. Das wird ein großes Match.

Christopher Kas ist der beste deutsche Tennisprofi in der Doppel-Weltrangliste (Platz 37). Gegen Österreich steht der 28-Jährige zum ersten Mal im deutschen Aufgebot. Für tennismagazin.de bloggt er exklusiv aus Garmisch-Partenkirchen.

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