France’s Paul-Henri Mathieu celebrates a

Mail aus Paris – Spiel ohne Grenzen

Felix Grewe, aus Paris

Manche Dinge gehören zu den French Open wie der Eiffelturm zu Paris. Der Place des Mousquetaires zum Beispiel, direkt vor der sogenannten Stierkampfarena, wo man auf einer riesigen Leinwand die Partie im Stadion verfolgen kann. Oder die unzähligen Mitarbeiter auf der Anlage, die einen fast alle grimmig anschauen, wenn man ihnen auf Englisch eine Frage stellt. En francais! bekommt man dann als Antwort. Und wenn man es en francais nicht kann, dann ist die Konversation ganz schnell beendet. Was man aber sofort mit der typischen Roland Garros-Stimmung verbindet, sind die Matches von Franzosen auf Court Philippe Chatrier. Am besten Matches, die erst kurz vor der Dämmerung enden. Und am besten welche über fünf Sätze, richtige Dramen.
So wie gestern Abend. Es ist kurz nach 21:00 Uhr. Auf dem Centre Court bekämpfen sich seit mehr als fünfeinhalb Stunden Paul-Henri Mathieu und John Isner. Mal wieder Marathon-Mann Isner also, der mag es ja gern mal etwas länger vor allem gegen Franzosen, deren Nachnamen mit Ma anfangen. Sie erinnern sich, Wimbledon 2010…
Eine Stimmung wie beim Fußball

Die Pressetribüne im mittleren Rang auf der Seite des Schiedsrichterstuhls ist nahezu restlos besetzt. Unter einem kleinen Dach quetschen sich die Fotografen vor den Kabinen der Kollegen vom Radio, die schon hektisch an die Scheibe bollern, weil ihnen die Sicht auf den Platz versperrt wird. Auf den grünen Sitzschalen hocken die Journalisten der schreibenden Presse mit Stift und Block. In den ersten Tagen war hier nie viel los, weil die meisten von ihren Arbeitsplätzen aus die Partien über einen Fernseher verfolgen. Aber jetzt bahnt sich ein möglicherweise historisches Match an und dafür kommen die Franzosen in Scharen nach draußen geströmt. Zeitgleich spielen übrigens Julia Görges und Tommy Haas auf zwei Nebenplätzen ihre Zweitrundenpartien. Eigentlich ein Muss für einen deutschen Journalisten. Doch inzwischen steht es 16:16 im fünften Satz. Ans Rausgehen ist schon lange nicht mehr zu denken sorry, Jule, sorry, Tommy. Man muss diese Atmosphäre aufsaugen, die feiernden französischen Fans beobachten, die immer wieder alléz Paul, alléz Paul brüllen. Fast angsteinflößend. Dazu springen sie von ihren Sitzen auf, schwenken blau-weiß-rote Fahnen. Eine Stimmung wie in einem Fußballstadion. Gänsehaut fast bis ins Gesicht. So fühlt es sich also an, wenn in diesem riesigen Stadion historische Partien stattfinden.
Platz zwei in der ewigen Liste

Und als Mathieu nach 5:41 Stunden seinen siebten Matchball zum 18:16 nutzt und sogar viele der französischen Kollegen für kurze Zeit von objektiven Journalisten zu jubelnden Fans mutieren, ist man fast ein wenig traurig, dass die Begegnung schon beendet ist. Zum Rekordmatch in Paris hat es nicht ganz gereicht. 2004 in Runde eins standen sich Arnaud Clement und Fabrice Santoro 6:33 Stunden gegenüber. Aber das Drittrundenmatch 1998 zwischen Alex Corretja und Hernan Gumy, das mit 5:31 Stunden bisher das zweitlängste Match der French Open-Geschichte war, das haben sie geknackt.
Und da sowohl Julia Görges als auch Tommy Haas souverän und ohne große Dramen in Runde drei einzogen, ist das schlechte Gewissen nicht ganz so groß, dass man ihre Partien verpasst hat.


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