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Neuer „Hawk-Eye-Beschluss“ – Profis dürfen jetzt viermal

Beim Davis Cup-Finale 2006 in Moskau zwischen Russland und Argentinien installierte man für das letzte Tennis-Highlight des Jahres das Linienüberwachungs-System Hawk Eye in der alten Olympiahalle. Und für den Internationalen Tennisverband (ITF), Ausrichter des Davis Cups, gab es damals nur eine Möglichkeit, wie die Spieler mit dieser Neuerung umzugehen haben: ohne Begrenzungen. Jeder Spieler konnte so oft wie er wollte eine so genannte Challenge (Überprüfung eines strittigen Balles) beim Stuhlschiedsrichter anfordern. Ganz egal, ob er falsch oder richtig lag. Wenn wir so eine Technologie haben, warum soll man sie dann nicht auch im vollen Umfang nutzen?, fragte damals Neale Fraser, Mitglied im Davis Cup-Komitee.

Drei oder vier „Challenges“ pro Satz?

Ganz anders die Situationen bei Turnieren auf der ATP und WTA-Tour. In Miami zum Beispiel, wo Hawk Eye im März 2006 zum ersten Mal im Profitennis zum Einsatz kam, begrenzte man die Challenges: Ein Spieler durfte zwar (so lange er richtig lag) unbegrenzt das Hawk Eye nutzen. Wenn ihn das Überwachungssystem aber widerlegte, verlor er eine Challenge (von denen es pro Satz zwei gab, plus eine zusätzliche für einen möglichen Tiebreak). Dieses System wurde am populärsten. Die meisten Turniere mit Hawk Eye auf den Hauptplätzen machten es so wie die Kollegen in Miami.

Doch bei den Australian Open 2008 verordneten die Veranstalter wieder ein anderes Konzept. Jetzt waren drei falsche Challenges pro Satz möglich (plus eine vierte im möglichen Tiebreak).

Neue Richtlinien gelten ab Miami 2008

Von den unterschiedlichen Modi haben sich die vier Großmächte des Welttennis (ATP, WTA, ITF und die Veranstalter der Grand Slam-Turniere) nun brüderlich verabschiedet. Gemeinsam hat man den Beschluss gefasst, weltweit und bei allen Turnieren, die Hawk Eye einsetzen, nach dem australischen System vorzugehen. Das heißt: Bis zu vier unsuccessfull challenges, wie es in dem Beschluss heißt, stehen den Spielern pro Satz zur Verfügung. Bei den Australian Open, im Wimbledon sowie beim Davis und Fed Cup gibt es im Entscheidungssatz beim Stande von 6:6 für die Spieler wieder jeweils drei neue Challenges, da es keinen Tiebreak gibt. Bei den US Open wird der dritte bzw. fünfte Satz im Tiebreak entschieden, bei den French Open wird Hawk Eye nicht eingesetzt.

Ab der nächsten Woche, wenn sich der Tennistross in Miami einfindet, gelten die neuen Richtlinien.Während fast alle Tennisfans und auch viele Profis Hawk Eye längst als unterhaltsames und nützliches Hilfsmittel akzeptiert haben, äußert sich der Weltrangliste-Erste, Roger Federer, nach wie vor negativ über das Linienüberwachungs-System. Hawk-Eye war das wirklich nötig?, fragte Federer am Rande des Turniers von Indian Wells.

Großflächige Werbebanner quer auf dem Netz

Dort wurde dem bekennenden Traditionalisten einiges abverlangt. Denn er, Federer, und sein Dauerrivale Rafael Nadal wurden von der ATP darum gebeten, auf einem Platz mit einem ganz besonderen Netz zu trainieren. Dass Werbelogos an den Rändern der Netze bei Profiturnieren drapiert werden, ist nichts Neues. Nur: Die ATP will noch einen Schritt weiter gehen. In Indian Wells wurde getestet, was die Profis davon halten, wenn das gesamte Netz als Werbefläche genutzt wird. ATP World Tour 500 prangte quer auf dem Netz.

In der englischen Tageszeitung The Times fällte Federer anschließend ein vernichtendes Urteil: Ich bin kein Freund von solchen Dingen. Das ist schon ein ziemlicher Eingriff in den Tennissport. Dabei ist Tennis gar nicht so langweilig, dass man den Platz mit Werbebannern schmücken muss.

Vor zwei Jahren in Miami sprach sich Federer auch gegen das Hawk-Eye aus, das sich auf der Tour mittlerweile etabliert hat. Mit großflächiger Werbung auf Tennisnetzen könnte sich es ähnlich verhalten.

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