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Roger Federer: „Wir brauchen im Sommer eine Pause“

Herr Federer, nächste Woche beginnt Wimbledon. Ein halbes Jahr auf der Tour ist vorbei. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?
Ich habe den Sieg in Paris nicht verteidigt, dafür in Australien den Titel gewonnen. Es war nur ein Titel, aber ein wichtiger, und ich glaube auch ein sehr wegweisender für mich. Ich hatte im vergangenen Jahr nach meiner Erkrankung an Pfeifferschem Drüsenfieber die Vormachtstellung auf Hartplatz verloren. Es gab Spieler, die stark aufkamen, wie Djokovic, Murray und del Potro. Deshalb war mein Sieg in Australien extrem wichtig. Nicht nur, dort zu gewinnen, sondern zu dominieren. Ich habe auch auf Sand in Madrid und Paris gut gespielt. Deshalb bin ich zufrieden.

Sie sind in Paris bereits im Viertelfinale ausgeschieden. Zuvor standen Sie 23-mal in Folge bei Grand Slam-Turnieren mindestens im Halbfinale. Dennoch bewerten sie das Jahr bisher positiv?
Ja, weil ich nicht finde, dass ich schlecht gespielt habe oder dass das die French Open völlig an mir vorbeigegangen sind. Ich habe zu viele Chancen ausgelassen. Diese Chancen habe ich letzte Saison alle genutzt. Darum beklage ich mich nicht. Ich gewinne gerne jedes zweite Jahr in Paris. Und ich habe auch das wichtigere Match gegen Robin Söderling im Finale 2009 gewonnen. Dieses Mal hat es für ihn geklappt. Das muss man akzeptieren und nicht denken: Jetzt ist alles vorbei.

Hätten Sie erwartet, dass Nadal wieder so stark ist?
Ja. Ich hatte allerdings gedacht, er würde schon früher wieder in Bestform sein. Mich hat es überrascht, dass er elf Monate kein Turnier gewinnen konnte. Er war nicht in der Lage, Top Ten-Spieler zu schlagen. Deswegen war es auch ein Vorteil für ihn, dass er auf dem Weg zu seinen Titeln in Monte Carlo und Rom kaum einem der Topspieler begegnet ist. Aber auf Sand ist Rafa unglaublich stark. Für mich war klar, dass er zwei oder drei der Masters-Turniere auf Sand gewinnen würde.

Er hat Sie von Platz eins der Weltrangliste verdrängt. Wie schwer wiegt der Verlust?
Rafa hat sich trotz seiner Krise als Nummer zwei oder drei behauptet. Ich wusste, wenn er gut spielt, kommt seine Chance auf die Nummer 1. Er hat sie genutzt. Spätestens in Wimbledon, wo er letztes Jahr nicht spielte, hätte er mich wahrscheinlich ohnehin überholt. Ich sehe das gelassen.
Nadal übte in letzter Zeit viel Kritik am Tourkalender. Zu Recht?
Die Kritik überrascht mich, denn er ist als Vizepräsident im Spielerrat ja selbst an den Entscheidungen beteiligt. Er kritisiert den Kalender, wenn er zum Beispiel Barcelona absagen muss. Ich glaube, es ist eher eine Entschuldigung gegenüber dem Veranstalter. Ich würde auch gerne 15 Turniere mehr spielen, aber der Körper und der Kalender lassen es nicht zu. Das Schöne am Tennis ist, dass jeder auswählen kann, wo er spielen will. Ich verstehe, dass Rafa gerne mehr auf Sand spielen würde. Ich würde auch gerne drei Monate länger auf Rasen spielen. Aber ich beklage mich nicht.

Im zweiten Teil des Interviews lesen Sie, wer in Federers Leben die wahren Stars sind!
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