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Bryan-Brothers: „Wir können auch Federer und Nadal schlagen!“

Sie sind die besten Doppelspieler der Welt. Kein Duo hat so viele Titel
gewonnen wie Bob und Mike Bryan. tennis MAGAZIN traf die Zwillinge zum Interview. Ein Gespräch über Rekorde, sportliche und private Träume und den Unterschied zwischen Einzel und Doppel.

Bob und Mike, die größte Herausforderung für einen Journalisten wird es sein, euch beide nach dem Interview auf dem Tonband auseinander zu halten…

Mike: Ach, keine Sorge. Daran sind schon viele gescheitert. Du kannst die Zitate gern mixen. Wir sehen gleich aus, also sprechen wir auch mit einer Stimme (lacht).

Seit dem Jahr 2001 habt ihr insgesamt 98 Titel zusammen im Doppel gewonnen – so viele wie kein anderes Team. Wann knackt ihr die 100?

Bob: Ich hätte nie erwartet, dass wir diese Zahl jemals erreichen würden. Wenn mir am Anfang unserer Karriere jemand gesagt hätte, dass wir 20 Titel gewinnen, hätte ich das sofort unterschrieben. Es erstaunt mich selbst, dass wir mit 36 Jahren immer noch verletzungsfrei sind und auf diesem Level spielen können. Eine Trophäe hochzuhalten ist jedes Mal wieder etwas Besonderes.

Mike: Ich erinnere mich an die „Woodies“ (Mark Woodforde, Todd Woodbridge, Anm. d. Red.), die 61 Titel gemeinsam gewannen. Wir haben uns damals gefragt, wie solche Leistungen möglich sein können. Und jetzt stehen wir kurz vor dem 100. Sieg. Das ist wirklich unglaublich.

Ihr habt alle Grand Slam-Turniere gewonnen, den Davis Cup und die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2012. Was treibt euch noch an?

Mike: Das Ziel ist, sich immer weiter zu verbessern. Wir wollen noch stärker werden, auch wenn wir alle wichtigen Titel gewonnen haben. Uns motiviert vor allem der Spaß.

Bob: Wenn wir eines Tages zurücktreten, dann mit der Gewissheit, dass wir alles gegeben haben, um das Bestmögliche zu erreichen. Bisher ist uns das gelungen. Wir fühlen uns immer noch jung, genießen jedes Match. Wir werden eines Tages noch genug Zeit haben für andere Dinge.

Bob, ist es schwierig, mit zwei kleinen Kindern zu reisen? 

Bob: Es ist nicht leicht. Die Nächte sind kurz und anstrengend (lacht). Das Leben hat sich seit der Geburt meiner Kids (Tochter Micaela zweieinhalb Jahre, Sohn Bobby junior acht Monate, Anm. d. Red.)  völlig verändert. Wenn man Vater wird, verschieben sich die Prioritäten. Aber wir sind immer noch ein professionelles Team. Meine Ambitionen sind nicht kleiner geworden. Ich trainiere wie früher, ich achte auf meine Ernährung. Und Rauchen und Trinken tue ich sowieso nicht.

Mike: Ich übrigens auch nicht (lacht)! Wenn wir eines Tages aufhören, können wir endlich richtig ungesund leben. Das wird ein Spaß.

Klingt, als ob ihr ein normales Leben vermissen würdet?

Bob: Nicht direkt vermissen, wir lieben unser Leben. Aber wir waren noch nicht einmal Skifahren, weil das Verletzungsrisiko zu hoch ist. Kannst du dir das vorstellen? Wir standen noch nie auf Skiern! Verrückt, oder?

Mike: Es gibt so viele Dinge, die wir eines Tages nachholen werden. Alkohol und Partys, wir werden richtig sündigen (grinst)! Das abstinente Leben ist der Preis, den man zahlt, wenn man jahrelang ganz oben stehen will. Man muss jeden Tag konzentriert und hart arbeiten.

Bob: Vor allem muss man diszipliniert sein. Man gewinnt ein Turnier, fährt nach Hause und geht am nächsten Tag sofort wieder ins Fitnessstudio oder auf den Court. Um die Nummer eins zu bleiben, musst du 365 Tage im Jahr ackern – auch als Doppelspieler.

Ist es einfacher, im Doppel erfolgreich zu spielen als im Einzel?

Mike: Das sind zwei verschiedene Disziplinen. Man braucht unterschiedliche Fähigkeiten, man trainiert ganz anders. Ein Doppelprofi absolviert andere Übungen im Fitnessstudio und auf dem Court als ein Einzelspieler. Das präzise Spiel ist wichtiger, man muss schneller reagieren können.

Bob: Doppel ist körperlich nicht so hart wie Einzel. Aber die Konkurrenz ist auch verdammt groß. Es gibt so viele Teams, die uns schlagen können. Wir müssen mental unglaublich stark sein. Es ist für uns im Doppel schwerer, die zweite oder dritte Runde eines Grand Slam-Turniers zu überstehen als für Rafael Nadal, Novak Djokovic oder Roger Federer im Einzel. Die Matches sind zwar kürzer, weil wir bis auf Wimbledon maximal drei Sätze spielen. Aber dadurch verliert man auch schneller. Im Einzel hat man über Best-of-Five immer noch die Chance, eine Partie zu drehen.

Bob: Doppel hat auch viel mehr mit Strategie zu tun und man muss so viele Schläge beherrschen. Stoppbälle, Lobs…

Mike: Genau, wann sieht man im Einzel heutzutage noch Lobs? Fast nie!