ATP Shanghai Rolex Masters 2016 – Day 5

SHANGHAI, CHINA - OCTOBER 13: Alexander Zverev of Germany celebrates a point during the match against Jo-Wilfried Tsonga of France on Day 5 of the ATP Shanghai Rolex Masters 2016 at Qi Zhong Tennis Centre on October 13, 2016 in Shanghai, China. (Photo by Zhong Zhi/Getty Images)

Alex Zverev: Zwischenstation auf dem Weg zum Champion

Alexander Zverev gewann 2016 seinen ersten Titel, besiegte Roger Federer und kletterte in die Top 20. Aber er wurde auch häufig kritisiert. Das Fazit einer fast beendeten Saison.

Es wurde in diesem Jahr eine Menge über Alexander Zverev geschrieben. Man hat ihn für große Matches gegen Roger Federer oder Tomas Berdych gelobt. Man hat ihn für seinen ersten Titelgewinn vor wenigen Wochen in St. Petersburg als jüngsten deutschen Turniersieger seit Boris Becker 1985 gefeiert. Man hat ihn für seine Olympia- und Davis Cup-Absagen kritisiert und ihn für sein zuweilen etwas ungehobeltes Verhalten auf und abseits des Courts getadelt. Man hat sich darüber echauffiert, dass Zverev wohl nie das Prädikat des Gentleman tragen wird, so wie es sich Federer oder Rafael Nadal über viele Jahre erarbeitet haben. Dafür hat man Zverev Ecken und Kanten attestiert, die ihm zumindest eines verleihen: ein spezielles Charisma, das ihn vielleicht als „schwierigen Typen“ dastehen lässt, jedoch nie als Langweiler.

Zverev: „Muss Muskelmasse aufbauen und körperlich stärker werden“

Alexander Zverev

Deutschlands Nummer eins: Alexander Zverev gehört inzwischen zu den Top 20.

Zverev wird seine Saison nach diesem Wochenende in Stockholm beenden. Vielleicht als Turniersieger und zweifacher Titelträger 2016. Möglicherweise aber auch mit einer unspektakulären Niederlage. Der Verzicht des 19-Jährigen auf einen Start in Basel oder Wien sowie beim letzten Masters1000-Turnier in Paris-Bercy könnte sich mittelfristig als kluger Schachzug erweisen. „Jez Green (Fitnesscoach, Anm. d. Red.) will mit mir wieder zwei Monate in der Off-Seasion arbeiten, damit ich für nächstes Jahr perfekt vorbereitet bin“, erklärte Zverev kürzlich. Green, das ist der Mann, der auch schon Andy Murray drillte und der heute im „Team Zverev“ die wichtigen Entscheidungen trifft, wenn es um Turnier- und Trainingsplanung geht. Die Botschaft hinter dem verfrühten Saisonende ist deutlich: Starke Auftritte auf der kleinen Bühne werden registriert, Erfolge bei 250er-Turnieren als Durchgangsstation gewürdigt. Aber der Fokus soll schon ab Januar 2017 auf den „Big Events“ liegen. Das langfristige Ziel sind Grand Slam-Siege, das naheliegende Vorhaben der Sprung in die Top Ten. „Ich denke, es kommt jetzt die Zeit, in der ich richtig gut bei den großen Turnieren abschneiden kann. Aber dafür muss ich noch viel Muskelmasse aufbauen und körperlich stärker werden“, sagt Zverev.