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Gewann den Titel 2014: Antonia Lottner

Deutsche Meisterschaften – es tut sich was!

 In Biberach an der Riss finden bis zum Sonntag die Deutschen Meisterschaften statt. Das Problem: Im Oberschwäbischen sind die Zeitungen voll, nur im Rest von Deutschland bekommt kaum einer mit, dass es die Traditionsveranstaltung noch gibt. Das soll sich ändern. Und die Veranstalter vom Württembergischen Tennis Bund und vom DTB haben sich auch Einiges überlegt, um der – mit Verlaub – etwas angestaubten Veranstaltung eine Frischzellenkur zu verpassen.
So wurden im Vorfeld intensiv Gespräche mit den deutschen Topspielern geführt und auf der letzten Mitgliederversammlung im November in Frankfurt Änderungen durchgewunken, die ein Ziel haben: die „DM“ attraktiver zu machen und die besten deutschen Spieler an den Start zu bekommen. Einstimmig beschlossen wurde, dass die Top 4 bei Damen und Herren praktisch gesetzt fürs Viertelfinale sind. Heißt: Für sie geht es erst am Freitag los, macht bei erfolgreicher Teilnahme drei Turniertage – ein überschaubarer Aufwand.
Zudem hat man den Termin – ebenfalls in Absprache mit den Spielern – eine Woche nach hinten geschoben. Das hat den Vorteil hat, dass es im Idealfall so aussieht: Die Saisonvorbereitung ist weitestgehend abgeschlossen. Man streut als Praxistest die DM ein, verbringt Weihnachten mit den Lieben unterm Tannenbaum und fliegt dann nach Down under, um beim Saisonstart in Australien bereit fürs neue Jahr zu sein.

Schneller zu den Höhepunkten

Daneben gibt es seitens DTB und WTB noch ein bisschen Kosmetik: Coaching auf dem Platz, ein Livestream auf der Website (und auch hier bei und auf tennismagazin.de). Sogar über drei Gewinnsätze mit Sätzen bis vier wurde diskutiert. Schneller zu den Höhepunkten heißt die Devise. Doch in diesem Jahr seien die Spieler dazu noch nicht bereit gewesen. „Vielleicht bekommen wir das im nächsten Jahr hin. Ich fände es gut“, sagt Turnierdirektor Rolf Schmid. Zumindest 2016 bleibt das Turnier noch in Biberach.
So weit die Theorie: In der Praxis hat die IPTL den Veranstaltern – zumindest bei den Herren – einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dustin Brown und Philipp Kohlschreiber hatten für die DM grundsätzlich Interesse signalisiert, doch dann lockten sechsstellige Gagen in der Asienliga. Als dann der Topgesetzte Matthias Bachinger wegen einer Knieverletzung absagen musste, das viel beachtete Talent Maximilian Marterer, Nummer drei der Setzliste, nicht antrat (Schambein-Entzündung) und Philipp Petzschner schon in der ersten Runde gegen Jan Choinski verlor, waren die Gesichter lang.
Bei den Damen ging der neue Plan dagegen auf. Am Freitag spielten die Gesetzten Carina Witthöft (1), Julia Görges (2), Laura Siegemund (3) und Anna-Lena Friedsam (4) – da kann man nicht meckern. Zumal auch Mona Barthel auf der Liste stand, die dann aber wegen eines Magen-Darm-Infekts doch nicht antrat.

Perspektive Olympia

Es gibt noch einen interessanten Aspekt bei den Deutschen Meisterschaften: die Einführung von Mixed. Die Top-Paarung heißt Petzschner und Anna-Lena-Grönefeld. Zwei Wimbledonsieger in der Tennishalle Hühnerfeld – keine schlechte Story. Es ist quasi der Aufgalopp für die Olympischen Spiele in Rio. Denn die beste Medaillenchance fürs Team Deutschland in Rio ist bekanntlich das gemischte Doppel. „Unser Traum heißt Rio“, sagen Petzschner und Grönefeld unisono.
Wer weiß, vielleicht ist Biberach 2015 die Startstunde sportlicher Meriten in Rio 2016. Es würde auch für das Image der DM Gold wert sein.

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