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Mail aus Mallorca: David Prinosil gibt Julia Görges Rasen-Tipps

Julia Görges trifft im Viertelfinale der Mallorca Open am Freitag auf Sabine Lisicki – ganz zur Freude der vielen deutschen Touristen auf der Anlage in Santa Ponsa. Görges hat einen ganz besonderen Rasen-Coach in ihrem Team dabei.

Von der Player’s Party der Mallorca Open am vergangenen Sonntag im Nikki Beach Club in Magaluv instagramte Julia Görges ein Foto vom „TeamJule“, in dem ein alter Bekannter des deutschen Tennis auftauchte: David Prinosil (44). Wer sich darüber gewundert hat, hier ist die Auflösung: Der Rasenspezialist Prinosil, einstiger Wimbledon-Achtelfinalist (2000) und Sieger der Turniere in Newport (1995) und Halle (2000), ergänzt Görges‘ Team bei ihrem Rasen-Saisonstart in Santa Ponsa. Ihr Trainer Michael Geserer hatte die Idee. „Michael wollte, dass ich mal anderen Input und einen neuen Mindset auf Rasen bekomme. Ich hatte seit fünf Jahren kein Einzelmatch gewonnen.“ Tatsächlich war Görges‘ Zweitrundensieg gegen Varvara Lepchenko (6:3, 7:5) bei Olympia 2012 auf der Wimbledon-Anlage ihr letzter Matcherfolg auf Gras.

Team Jule @mallorcaopen #grasscourt #preparation #comeon 🎾👍#davidprinosil @michaelgeserer @fzitzelsberger

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Prinosil: Rasen passt hervorragend zu Jules Tennis

Die 28-Jährige spielte zwar seither in den vier Jahren auch nur 6 Matches auf Rasen, „aber ich hatte einfach nicht so den Draht zum Rasen“. Das hat sie jetzt: Görges spielte sich sehr überzeugend ins Viertelfinale der Mallorca Open. Nach ihren Siegen gegen Lara Arruabarrena (6:1, 6:2) und gegen die topgesetzte Anastasia Pavlyuchenkova (6:1, 6:2), immerhin die letztjährige Wimbledon-Viertelfinalistin, gehört sie sogar zum Favoritenkreis auf den Titel.

Und sie erklärt ihre starken Leistungen auch mit dem Input von Prinosil: „Er hat mir mal ein paar Sachen über Rasen erzählt, wie er gespielt hat und wie er mich sieht. Es ist sehr interessant, die Meinung eines Ex-Spielers zu hören, der selber sehr erfolgreich auf Rasen war.“ Und vor allem habe sie Prinosil, der in den Turniertagen immer mit auf dem Trainingsplatz stand und teils auch mitspielte, überzeugt, „dass Rasen eigentlich zu meinem Spiel hervorragend passt“. Prinosil, ein sehr freundlicher, bescheidener Mensch, der meist unerkannt über die Anlage schlendert, bestätigt das: „Jule hat ein richtiges gutes Tennis für Rasen. Sie ist groß, schlägt sehr gut auf, hat einen guten Return und ist eine tolle Doppelspielerin.“

Geserer und Prinosil sind seit gemeinsamen Amberger Bundesligazeiten befreundet

Prinosil selbst war ein Serve-and-Volley-Experte. „Er hat sehr gut serviert, hat aggressiv gespielt, aber doch auch mit Übersicht und hat super volliert. Ich habe ihn ja als Kind noch spielen sehen“, sagt Görges.  Im gemeinsamen Training mit Prinosil arbeitete sie  „viel am Übergang zum Netz. Und daran, den Überblick fürs Netz zu gewinnen“, erzählt sie. „David ist sehr zufrieden mit meinem Volley.“ Wie genau kam der Kontakt zu Prinosil zustande? Prinosil und Geserer sind seit langer Zeit befreundet, seit den gemeinsamen Bundesligazeiten beim TC Amberg am Schanzl. 2015 und 2016 spielte Prinosil darüber hinaus als Nummer 1 für Geserers Herren-40-Regionalligateam bei Rot-Blau Regensburg, dem Verein, mit dem Görges in diesem Jahr wieder deutsche Meisterin geworden ist.

„David ist jetzt erstmal für die Mallorca-Woche dabei, alles andere ist noch offen“, sagt Görges. „Ich bin ja auch eigentlich seit sieben Jahren nicht mehr als Coach auf der Tour, und auf der Damen-Tour war ich noch nie“, sagt David Prinosil lächelnd. Es ist dem Familienvater wichtig, seine Kinder aufwachsen zu sehen. Der Ex-Profi, der im tschechischen Olmütz geboren wurde, wohnt mit seiner Frau Jana und den Kindern Tobias (5) und Ella (3) in Prag und Amberg. Nach seinem Karriereende 2004 war er zwischen 2005 und 2010 mit zwei tschechischen Profis unterwegs – Robin Vik und Lukas Dlouhy. Heutzutage coacht er in Prag einige Jugendliche.
David Prinosil war einst Numer 28 der Weltrangliste im EInzel, im Doppel sogar die Nummer 12.VIEL ERFAHRUNG: David Prinosil war einst die Nummer 28 der Weltrangliste im Einzel, im Doppel sogar die 12. Dieses Foto beim Training am Donnerstagvormittag schoss Görges‘ Chefcoach Michael Geserer extra fürs tennisMAGAZIN.

Görges ist rundum zugfrieden mit ihrem Leben und ihrem Tennis

Görges wohnt inzwischen seit November 2015 im beschaulichen Regensburg, es scheint ihr „happy place“ sein, wie man im Englischen sagen würde. Sie macht einen rundum zufriedenen Eindruck mit ihrem Leben und ihrem Tennis. „Ich sehe meine Karriere ein wenig anders als ich sie vor ein paar Jahren gesehen habe. Nach sieben Jahren habe ich mein Team komplett gewechselt und bin sehr glücklich und zufrieden mit dem Schritt, den ich getan habe. Mein Leben hat eine ganz neue Struktur gewonnen. Auch dadurch, dass ich im Süden wohne und eigentlich zu den Wurzeln meiner Mutter zurückgekehrt bin. Ich habe noch sehr viel Verwandtschaft in Nürnberg.“

Ob sie an diesem Punkt der Karriere die beste Tennisspielerin sei, die sie je war? „Ich würde sagen, ja. Mein Tennis von vor fünf Jahren kannst du nicht mehr mit heute vergleichen, finde ich. Ich bin definitiv eine komplettere und bessere Spielerin, auch wenn ich damals auf Platz 15 der Weltrangliste stand. Das Ranking ist nicht immer entscheidend“, sagte die derzeitige Nummer 52 der Welt. „Das was ich jetzt spiele, macht mich glücklicher als vorher. Man hat einen Plan, was man spielt, von A bis Z.“

Athletische Radwanska-Rückhände mit Knie auf dem Boden

Und das wirkt auch so, wenn man sie auf Mallorca spielen sieht, sehr klar, mit Spielstruktur und auch mit zielstrebiger, positiver Körpersprache. „Ich glaube auch, dass ich mich körperlich unglaublich weiterentwickelt habe, wie ich mich bewege und wie schnell ich mich aus den Ecken bewege. Umso besser und konstanter du dich bewegst, desto konstanter spielst du auch.“ Görges spielte in ihres ersten zwei Matches bei den Mallorca Open auch einige sehr athletische Rückhände mit einem Knie auf dem Rasen – im Radwanska-Style. Sie hat diesen Schlag zwar früher auch gekonnt. „Aber nicht so mit der Qualität und der Konstanz. Es geht nicht darum, dass du den einmal spielst, sondern dass du den das ganze Match spielen kannst.“

Darüber hinaus hat sie jetzt ihre Liebe zum Rasen entdeckt. Und David Prinosil hat dazu seinen kleinen Beitrag geleistet.104 – Air Jordan 4 Laser Black kaufen kannst – Jordan Legacy 312 Storm Blue – AQ4160 | cheapest air jordan 1 highs