Roger Federer: Eine Saison ohne Limits?
Bei Federer spielt das Alter keine Rolle
Die Art und Weise, mit der Federer in diesem Jahr in Wimbledon auftrat, die Selbstverständlichkeit in seinem Spiel und vor allem die körperliche und mentale Lockerheit ließen sein weit fortgeschrittenes Tennisalter fast vollständig in den Hintergrund treten. Ohne einen prüfenden Blick auf den Kalender hätte es auch zweifellos erst 2007 sein können, als der damals 25-Jährige mit Rafael Nadal einen seiner größten Konkurrenten in einem packenden Fünfsatzthriller bezwingen konnte. Zehn Jahre später wirken sein Spiel und seine Bewegungsabläufe dynamischer als je zuvor. Roger Federer scheint nicht einfach bloß in einen Jungbrunnen gefallen zu sein, er verkörpert diesen Begriff wie kein anderer in dieser Sportart. Zusammen mit Nadal, der genau wie er ohne Satzverlust bei den diesjährigen French Open zum unfassbar zehnten Mal triumphierte, steht er für die Renaissance zweier lebender Legenden, die im Tennis bislang einmalig ist.
Nicht wenige sprechen 2017 vom spielerisch besten Federer, den es je gab – und angesichts einer Saisonbilanz von 31 Siegen und zwei Niederlagen, eine davon gegen seinen Kumpel Tommy Haas in Stuttgart, kann man dieser These nur beipflichten. Hinsichtlich seiner Turnierplanung agierte er darüber hinaus weitsichtig und intelligent, regenerierte während der kompletten Sandplatzsaison, um für das Saisonhighlight auf den Punkt fit zu sein. Auch wenn er damit möglicherweise das traditionell schwierige französische Publikum in Paris vor den Kopf stieß, war es die beste Entscheidung, die er treffen konnte in einem Alter, in dem einige seiner Kollegen ihre Karriere bereits beendet haben.
See you in the USA! Mit Federer wird auch auf den amerikanischen Hartplätzen zu rechnen sein. (Foto: Getty Images)
Kommt auch bei den US Open keiner an ihm vorbei?
Nach einer beispiellosen ersten Saisonhälfte mit zwei Major- und zwei Masters-Siegen, die ihm vermutlich selbst die kühnsten Optimisten niemals zugetraut hätten, wird es spannend sein zu beobachten, welche Wunderdinge der ewige Federer noch vollbringen kann. Dass er auch auf den amerikanischen und asiatischen Hartplätzen fast ausschließlich an den Masters-Turnieren teilnehmen wird, gilt als sicher – einer der Topfavoriten ist er ortsunabhängig sowieso. Selbst ein sechster Erfolg bei den US Open, mit dem er dann drei der vier Grand-Slam-Titel dieses Jahres für sich reklamieren würde, erscheint mittlerweile absolut im Bereich des Möglichen.
Roger #Federer: "It would be a joke if I won 3 Grand Slams this year coming back from nowhere." pic.twitter.com/VFe30QxF6y
— We Are Tennis (@WeAreTennis) July 19, 2017
Bei aller Euphorie: Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, zumal der Faktor Körper nie außer Acht gelassen werden sollte. Sicher, die Fitness des Schweizers in den zurückliegenden Monaten war und ist beeindruckend, eine Versicherung gegen mögliche kleinere oder größere Wehwehchen ist dies jedoch keinesfalls. Nicht umsonst sagte er bei seiner Siegerrede im All England Lawn Tennis Club: „Wichtiger, als die Trophäe in den Händen zu halten, ist es aber, gesund zu sein.“ Sollte er wirklich wie angekündigt noch „ein paar Jahre“ spielen können, wird er seinen Turnierplan vermutlich noch etwas weiter einschränken. Dass er – sofern er gesund bleibt – wohl trotzdem zu weiteren Heldentaten bei den großen Events imstande sein wird, daran hegt seit vergangenem Sonntag wohl niemand mehr Zweifel.dolce gabbana portofino lace up sneakers item | Sneaker News & Release Calendar for 2023 in UK | Grailify | air jordan 1 retro high og heritage release date
