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Auf „Kohli“ ist Verlass, Schüttler im freien Fall

Am Ende zählte nur der Sieg. Mit mehr Mühe als erwartet ist Philipp Kohlschreiber als zweiter Deutscher in das Achtelfinale der International German Open in Hamburg eingezogen. Bei seinem 6:2, 4:6, 6:4-Erfolg gegen den Italiener Potito Starace konnte der Augsburger aber nur teilweise an seine starken Leistungen beim Davis Cup gegen Spanien anknüpfen. Sein nächster Gegner ist am Donnerstag der 107. der Weltrangliste, Pablo Cuevas aus Uruguay, der überraschend den Österreicher Jürgen Melzer ausschaltete.

Zuvor konnte Florian Mayer das deutsche Erstrundenduell gegen Rainer Schüttler gewinnen. Der 150. der Weltrangliste aus Bayreuth setzte sich mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:3 gegen den 32 Jahre alten Korbacher durch, der sich im dritten Satz am Unterschenkel behandeln lassen musste. Nächster Gegner von Mayer ist am Mittwoch der Spanier David Ferrer. „Das ist eine sehr schwere Aufgabe, aber ich werde natürlich mein Bestes versuchen“, erklärte der Bayreuther.

Mayer bestritt nach zwei Matches bei den Australian Open im Januar erst sein drittes Spiel in diesem Jahr auf der regulären ATP-Tour, er hatte als deutscher Meister eine Wildcard für die mit 1,115 Millionen Euro dotierte Veranstaltung erhalten. Von den insgesamt zehn deutschen Profis haben damit sieben die zweite Runde erreicht.

Die Träume von Turnierdirektor Michael Stich könnten wahr werden, Kohlschreiber muss dann sein Niveau aus der Begegnung gegen Starace allerdings steigern. „Es wäre super, wenn ‚Kohli‘ hier das Endspiel erreichen könnte“, sagte Stich, der deutsche Erfolge für einen Erfolg seiner Veranstaltung braucht. Der Weltranglisten-24. fühlt sich jedenfalls bereit zum großen Coup. „Ich konnte in den letzten Tagen gut trainieren“, sagte Kohlschreiber, „und wenn meine Form stimmt, weiß ich, dass ich weit kommen kann.“

Mayer denkt natürlich überhaupt nicht in solchen Kategorien. der 25-Jährige ist froh, dass er wieder die Lust am Tennis zurück gewonnen hat. Ein Sehnenriss im linken Zeigefinger stoppte den ehemaligen Top-50-Spieler im Mai 2008 und brachte ihm eine halbjährige Zwangspause ein. „Jetzt habe ich wieder Spaß am Tennis“, sagte er, „davor habe Spiele verloren, weil ich keine Lust mehr hatte.“

Durch die Challenger-Tour quält er sich Schritt für Schritt wieder nach vorne. Im Januar war er noch auf Platz 480 notiert, jetzt kommt er seinem Ziel immer näher: „Bis zu den US-Open unter den Top-100 stehen.“ Schüttler musste dagegen bei seinem 12. Spiel auf Sand in dieser Saison bereits die zehnte Niederlage hinnehmen. Er wird froh sein, jetzt die ungeliebte Asche verlassen zu können.

Zuvor hatte es die ersten Mitfavoriten auf den Turniersieg erwischt. Der an vier gesetzte Spanier Tommy Robredo, Hamburg-Sieger 2006, scheiterte mit 5:7, 6:7 (2:7) an seinem Landsmann Ivan Navarro. Jürgen Melzer, der Neunte der Setzliste, zog gegen den Cuevas mit 6:7 (5:7), 3:6 den Kürzeren.

Am frühen Abend greift auch der topgesetzte Franzose Gilles Simon im Zweitrundenmatch gegen Daniel Brands (Deggendorf) ins Geschehen ein, bevor Michael Stich im Doppel an der Seite von Mischa Zverev nach zwölf Jahren sein Comeback bei einem regulären ATP-Turnier feierte.

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