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A worker celebrates after assembling the Davis Cup trophy at Islas Malvinas stadium in Mar del Plata, Buenos Aires on November 19, 2008. Argentina and Spain will play the final of the Davis Cup on November 21-23 in the Argentine city of Mar del Plata. AFP PHOTO/Juan Mabromata (Photo credit should read JUAN MABROMATA/AFP/Getty Images)

Davis Cup: Tiebreak im 5. Satz – und was kommt noch?

Bye, bye Marathon-Matches – zumindest im Davis Cup. Der Internationale Tennis-Weltverband, die ITF, hat beschlossen, dass der fünfte Satz beim Stande von 6:6 nicht mehr ausgespielt, sondern von einem Tiebreak zeitlich begrenzt wird. Schon im nächsten Jahr wird die Neuerung eingeführt.

Davis Cup – Hort alter Tennistraditionen

Das ist eine kleine Revolution. Der Davis Cup galt stets als Hort alter Tennistraditionen und nahm erst 1989 den Tiebreak in sein Regelwerk auf, lange nachdem er bereits bei den vier Grand Slam-Turnieren praktiziert wurde. Allerdings klammerte der Weltverband (wie die Majors in Melbourne, Paris und Wimbledon) den fünften Satz von der Tiebreak-Regel aus. Bis 1989 gab es noch in jedem Satz ein „Open End“: Gespielt wurde so lange, bis ein Profi zwei Spiele Vorsprung hatte. Die Davis Cup-Schlacht von Hartford zwischen McEnroe und Becker, die der Deutsche nach rekordträchtigen 6:21 Stunden mit 4:6, 15:13, 8:10, 6:2, 6:2 gewann, bleibt auch deswegen unvergessen.

Davis Cup

AM BODEN: Leonardo Mayer sank im März 2015 in sich zusammen, als er nach 6:42 Stunden das längste Davis Cup-Einzel der Geschichte gewann.

Im März 2015 allerdings übertrafen Leonardo Mayer und Joao Souza in Buenos Aires diese Rekordmarke bei der Partie Argentinien gegen Brasilien in der ersten Runde: Mayer gewann 15:13 im fünften Satz nach 6:42 Stunden – es war das längste Einzel der Davis Cup-Geschichte. Allein der letzte Durchgang dauerte zweieinhalb Stunden. Beide Spieler gingen dabei an ihre körperlichen Grenzen und mussten wegen Dehydrierung ärztlich behandelt werden. Sie waren im Anschluss noch so geschwächt, dass sie ihre Starts beim Masters-Turnier in Indian Wells absagen mussten. Insbesondere Mayer kritisierte danach den Weltverband in ungewohnter Schärfe: „Auf diese Weise zu spielen, das killt einen. Lasst doch die Führungskräfte des Weltverbandes mal so ackern, damit sie begreifen, was wir auf dem Platz machen.“