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Grönefeld: „Für Font de Mora war ich sein Besitz“

Zunächst stand Trainer Rafael Font de Mora für den Erfolg von Anna-Lena Grönefeld, doch nach der Trennung vom Spanier fiel die 22-Jährige in ein tiefes Loch. Jetzt brach Deutschlands ehemalige Nummer eins ihr Schweigen und rechnete mit Font de Mora ab. „Für Font de Mora war ich sein Besitz, sein Projekt. Ich habe später auch in seinem Haus gewohnt, so dass er mich auf Schritt und Tritt voll unter Kontrolle hatte. Ich habe unter ihm nur noch wie eine Marionette funktioniert“, sagte die 22-Jährige dem Sportmagazin kicker, für das die ehemalige Weltranglisten-Vierte Claudia Kohde-Kilsch die Fragen stellte.

Der Spanier, der Grönefeld bei den US Open 2006 verlassen und mittlerweile auch den Management-Vertrag aufgelöst hat, habe sie als 17-Jährige zu sich geholt, um aus ihr „seine“ Tennisspielerin zu machen: „Er wusste genau, wie man einen so jungen Menschen an sich bindet.“ Das Training bei dem Spanier sei zwar gut gewesen, „aber das Leben ansonsten war schrecklich“.

„Ich habe nichts alleine entschieden“

Font de Mora habe ihr ständig eingeimpft, dass sie ohne ihn nichts sei. Irgendwann habe sie das auch geglaubt. „Ich habe nichts alleine entschieden. Aber ich kannte es nicht anders, ich dachte, das muss alles so sein, sonst wird man nichts im Tennis“, erzählt Grönefeld. Sie habe sich von den frühen Erfolgen blenden lassen.

Zudem habe der Trainer und Manager versucht, einen Keil zwischen Grönefeld und ihre Eltern zu treiben. „Er hat mir immer gesagt, meine Familie wäre schlecht für mich und meine Karriere. Meine Eltern hätten mich nicht für das Tennis erzogen, und wenn sie kommen würden, würde ich zu weich werden. Er hat meinen Eltern deshalb verboten, zu den Turnieren zu reisen und mir zuzuschauen“, sagte die ehemalige Nummer 14 der Welt, mittlerweile auf Platz 204 abgerutscht.

„Mit dem Zustand zuletzt war ich auch nicht zufrieden“

Ihre deutliche Gewichtszunahme schiebt sie auf die Trennung von Font de Mora. „Nachdem er mich jahrelang total kontrolliert hatte, fing ich nach der Trennung von ihm erst wieder an zu leben“, sagte Grönefeld dem kicker: „Ich musste bei Font de Mora dreimal am Tag auf die Waage. Hatte ich auch nur ein paar Gramm zuviel, setzte er sofort Straftraining an. Das hatte aber mit auf die Ernährung achten nichts zu tun. Es wurde nur ständig mein Gewicht kontrolliert.“ Selbst der Managementvertrag soll eine Gewichtsklausel enthalten haben.

Das Jahr 2006 verlief für Anna-Lena Grönefeld ganz und gar nicht nach Plan. Von 24 Matches gewann sie lediglich drei, elfmal schied sie in der ersten Runde aus. „Mit dem Zustand zuletzt war ich auch nicht zufrieden“, sagte die 22-Jährige dem kicker: „Aber es war dieses Jahr erst mal eines wichtig: Ich wollte wieder glücklich sein im Leben.“

„In naher Zukunft“ will Grönefeld wieder ins Turniergeschehen eingreifen: „Auf jeden Fall erst dann, wenn ich psychisch und physisch wieder hundertprozentig fit bin.“ Ihr erstes Ziel, „Anfang des Jahres wieder unter die ersten 100 zu kommen“, ist jedenfalls schon mal klar definiert: „Ich glaube fest daran, dass ich das packe.“

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