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Kiefer fliegt nach großem Kampf raus

Der Traum von Nicolas Kiefer und die Hoffnungen von 10.000 Tennisfans in Hamburg endete nach einer emotionalen Achterbahnfahrt im Viertelfinale. Der Hannoveraner unterlag in der Runde der letzten Acht beim ATP-Turnier am Rothenbaum trotz einer großen kämpferischen Leistung und 3:13 Stunden Spielzeit dem Italiener Andreas Seppi mit 3:6, 7:5, 5:7, nachdem er die Partie eigentlich schon gedreht hatte und beim Stand von 5:4 im dritten Satz zum Matchgewinn aufschlug. Das Publikum beim bedeutendsten deutschen Turnier wartet damit seit Tommy Haas 1997 weiterhin auf den ersten einheimischen Halbfinalisten.

Der 24 Jahre alte Seppi feierte dagegen den größten Erfolg seiner Karriere, obwohl er gegen Kiefer erstmals im Turnierverlauf einen Satz abgeben musste. Im Halbfinale trifft der Südtiroler am Freitag auf Titelverteidiger Roger Federer. Der Weltranglisten-Erste bezwang zuvor den Spanier Fernando Verdasco insgesamt souverän mit 6:3, 6:3 und feierte damit seinen 20. Sieg in der Hansestadt in Folge.

Das Hamburger Publikum war allerbester Stimmung als Kiefer und Seppi den sonnendurchfluteten Platz betraten. Erstmals ging „Kiwi“ nach seinen drei Erfolgen gegen gesetzte Spieler als Favorit in die Partie. Selbst Turnierdirektor Carl-Uwe Steeb wartete in einer Loge voller Vorfreude auf die Partie. „Tragen wir ihn heute ins Halbfinale“, forderte der Stadionansager.

Aber Kiefer, der in den ersten Runden gar nichts zu verlieren hatte, fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Die Leichtigkeit fehlte, sein erster Aufschlag kam viel zu selten und bei längeren Ballwechseln zog er fast immer den Kürzeren. Seppi, der in seinen drei Partien zuvor insgesamt nur elf Spiele abgegeben hatte, war dagegen sofort präsent. Er nahm Kiefer gleich im ersten Spiel den Aufschlag ab und gab damit die Richtung für die folgenden Spiele vor.

Auch Kiefers zweites Aufschlagspiel nahm sich der Italiener fast ohne Mühe, schnell führte er 4:0. Der Niedersachse wusste überhaupt nicht, wie er den Südtiroler in Bedrängnis bringen konnte. Fast immer, wenn er versuchte das Tempo anzuziehen, schoss er den Ball über das Ziel hinaus ins Aus. Dass Seppi den Satzball durch einen Platzfehler nutzen konnte, passte zum Verlauf des ersten Satzes.

Auch im zweiten Durchgang konnte Kiefer nur bis zum 2:2 die Partie offen halten. Zum 2:4 gab er erneut seinen Aufschlag ab, lag anschließend 2:5 in Rückstand. Doch dann passierte Außergewöhnliches. Seppi verlor plötzlich seine bisherige Sicherheit und Kiefer gewann an Selbstvertrauen.

Im dritten Durchgang erwischte Kiefer den besseren Start und schaffte ein Break, verpasste es dann aber, seinem Gegner gleich noch ein zweites Mal den Aufschlag abzunehmen. Dennoch war er im Vorteil, bis er beim Stande von 5:4 zum Matchgewinn aufschlug. Er gab jedoch seinen Aufschlag ohne eigenen Punktgewinn ab, geriet sogar trotz eigener Breakchance 5:6 in Rückstand und verlor schließlich 5:7.

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