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Nadal triumphiert in Hamburg über Federer

Rafael Nadal ist jetzt auch am Rothenbaum „Platzhirsch“ und untermauert seine Favoritenrolle für die French Open in Paris eindrucksvoll. Der Spanier entthronte beim ATP-Turnier in Hamburg nach einem erstklassigen und abwechslungsreichen Match Titelverteidiger Roger Federer durch einen 7:5, 6:7 (3:7), 6:3-Erfolg und gewann damit auch das letzte bedeutende Sandplatzturnier, das ihm noch in seiner Sammlung fehlte. Die 360.000 Euro Siegprämie waren dem Spanier weniger wichtig.

Der Weltranglisten-Zweite nahm vor 11.000 Zuschauern auch Revanche für die an gleicher Stelle im Vorjahr erlittene Niederlage, als er zum bislang einzigen Mal im neunten Vergleich ein Spiel auf der roten Asche gegen den Weltrangliste-Ersten verloren hatte. Insgesamt baute er seine Führung im direkten Vergleich mit dem Eidgenossen auf 10:6 Siege aus.

Federers Serie nach 21 Siegen gerissen

Federer musste nach 2:52 Stunden Spielzeit und 21 siegreichen Spielen in Folge in Hamburg wieder eine Niederlage hinnehmen. 2002, 2004, 2005 und 2007 war er in der Hansestadt erfolgreich. Der 26-Jährige wartet auch weiterhin auf seinen ersten bedeutenden Turniersieg in diesem Jahr. Schon vor vier Wochen im Endspiel des Masters-Turnier in Monte Carlo hatte Nadal gesiegt.

Schon am Samstag im Halbfinale sahen die Zuschauer absolutes Spitzentennis, als Nadal den Serben Novak Djokovic in 3:03 Stunden mit 7:5, 2:6, 6:2 bezwang. In der Partie ging es auch um die Position zwei in der Weltrangliste. Mit einem Erfolg hätte Djokovic Nadal als „Kronprinz“ von Federer ablösen können. Entsprechend umkämpft und intensiv geführt war das Match. Federer hatte es in seiner Vorschlussrundenpartie gegen den Italiener Andreas Seppi wesentlich einfacher: Mit 6:3, 6:1 zog er gegen den Kiefer-Bezwinger locker in sein fünftes Hamburg-Finale ein.

11.000 Zuschauer bestaunen das Tennisspektakel

Nachdem am Samstag die Semifinals wegen Regens noch bei geschlossenen Dach in der „Halle“ gespielt werden mussten, schien am Sonntag wieder die Sonne über dem Rothenbaum. Etwa 11.000 Zuschauer waren schon lange vor dem ersten Ballwechsel in bester Stimmung. Sie wussten, dass es möglicherweise das letzte Mal war, dass sie an der traditionsreichen Stelle die absolute Tennis-Weltklasse sehen konnten und wollten den Augenblick offenbar genießen.

Die Zukunft der Veranstaltung ist nämlich weiterhin unsicher. Die Profivereinigung ATP hält an ihrem Plan fest, Hamburg sportlich abzuwerten und stattdessen ein Topturnier in Madrid auszutragen. Die Bemühungen von Georg von Waldenfels, dem Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes (DTB), auf einen Vergleich blieben in der vergangenen Woche erfolglos: „Wir sind meilenweit auseinander“, sagte der Münchner.

Nadal anfangs mit Problemen

Die Belastungen des einzigartigen Halbfinals waren Nadal am Sonntag nur zu Matchbeginn anzumerken. Federer ging mit 5:1 in Führung. Doch das reichte nicht zum Satzgewinn. Nach einem Re-Braek zum 2:5 ließ sich Nadal vom Physiotherapeuten am Oberschenkel behandeln, Trainer und Onkel Toni Nadal gab sogar ein Zeichen zur Aufgabe – aber der 21-Jährige dachte nicht daran, sondern kam nach der Pause richtig in die Partie. Durch sechs Spielgewinne in Folge entschied er den ersten Satz für sich.

Auch im zweiten Satz hatte Federer den besseren Start, führte mit 5:2, aber wieder kam Nadal nach einem Re-Break zum 5:4 zurück. Federer gewann zwar den Tiebreak, musste sich aber dennoch geschlagen geben. Am Ende hat er wahrscheinlich mehr verloren als „nur“ ein Match – nämlich den Glauben daran, dass er Nadal auf Sand bei einem großen Turnier schlagen kann.

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