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Tennis-Legende Boris Becker wird heute 40

Es ist der 7. Juli 1985, ein schwülwarmer Tag nicht nur in Wimbledon. Die Uhr an der großen Anzeigetafel des Centre Courts steht auf 17.26 Uhr, als Boris Becker sich auf den letzten Aufschlag vorbereitet. Ein eisblaues Feuer flackert in seinen Augen, mit denen er Gegenüber Kevin Curren unerbittlich fixiert.

Hoch fliegt der Ball, wie ein Presslufthammer trifft ihn der Schläger: Draufhauen, einfach gnadenlos draufhauen. Curren streckt sich vergebens gegen die urgewaltige Kraft, mit der die gelbe Filzkugel abgefeuert wurde. Game, set, match Becker – 6:3, 6:7, 7:6, 6:4.

Der 7. Juli 1985 markiert die Geburtsstunde des Tennisstars Boris Becker, der Mensch hinter der Glitzerfassade wird am kommenden Donnerstag (22. November) 40 Jahre alt. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Becker im Fokus des öffentlichen Interesses verbracht. Seine Lebens- und Liebesgeschichten spielten sich unter einem Riesenmikroskop ab, jederzeit für jedermann nachvollziehbar.

Das ist bis heute so geblieben, was Boris Becker aber auch nicht zwingend zu ändern versucht. Bilder von ihm und seiner Patchwork-Familie, zu der neben den Söhnen Noah Gabriel (13) und Elias Balthasar (8) aus seiner Ehe mit Barbara Feltus auch die siebenjährige Tochter Anna aus der legendären Besenkammer-Affäre mit Angela Ermakova in London gehört, sind mit wöchentlicher Regelmäßigkeit in den Hochglanzmagazinen zu finden. Der Sorgerechtsstreit mit Ermakova ist ebenfalls längst kein Geheimnis mehr, zuletzt trat Becker sogar als Sachbuch-Autor („Was Kinder stark macht“) in Erscheinung.

Seine sportlichen Erfolge sind Legende. Die reine Zahl von 49 Turniersiegen ist ein eher ungenügendes Spiegelbild dessen, was Boris Becker erreicht und geleistet hat. Seine epischen Centre-Court-Schlachten im Davis Cup, den er zweimal gewann, seine ungezügelte Leidenschaft, mit der er jedes Match zu einem Lustspiel, einem Drama oder einer Tragödie machen konnte, sein eiserner und unbeugsamer Wille, mit dem er längst verloren geglaubte Matches doch noch herumriss – Boris Becker war viel mehr als ein Tennisspieler.

Was er als Sportler zustande brachte, gelang ihm als Trainer und Funktionär nicht mehr. Sein Gastspiel als Daviscup-Teamchef des Deutschen Tennis Bundes dauerte nur zwei Jahre und war nicht gerade von überwältigendem Erfolg gekrönt. Auch als Chairman am Hamburger Rothenbaum ließ er viele Erwartungen unerfüllt, als Geschäftsmann ging ihm vieles schief.

Jetzt kehrt Boris Becker dorthin zurück, wo er sich immer am wohlsten gefühlt hat, auf den Centre Court. Das von ihm erdachte „Masters of Legends“ versammelt vom 19. bis 22. Dezember im Düsseldorfer Burgwächter Castello große Nmen vergangener Zeiten. Michael Stich, John McEnroe, Goran Ivanisevic und vor allem der von Becker verehrte Björn Borg („Das Idol meiner Kindheit und Jugend“) werden noch einmal die Erinnerungen aufleben lassen.

Und was denkt der Mensch Boris Becker kurz vor seinem 40. über jenen Tag vor 22 Jahren? „Ich wäre“, sagt er, „ein besserer Tennisspieler geworden, wenn ich Wimbledon später gewonnen hätte.“ Und nicht an jenem 7. Juli 1985 um 17.26 Uhr Ortszeit.

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