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Tennis Magazin, Play Sight, Tennisanlage Raschke, Taufkirchen, Felix Grewe, Alexander Raschke.

Überwachtes Spiel: Kamerasystem Playsight im Test

2018 mehr als 100 Playsight-Courts in Deutschland

„Für den Tennissport ist Playsight ein Riesengewinn. Man braucht heutzutage solche Tools, um sowohl Spielern als auch Vereinen neue Chancen zu bieten“, sagt Rodney Rapson. Der Australier lebt seit 2010 in Deutschland, leitet bei Koblenz eine Tennisakademie. Mit seiner Firma RBR Technology vertreibt er Playsight hierzulande sowie in Spanien, Frankreich und den Benelux-Ländern. Seine Anlage war die erste in Deutschland, die über das System verfügte. Inzwischen hat er sogar auf fünf Playsight-Courts aufgerüstet. Dustin Brown soll häufig bei ihm vorbeischauen und das Analysesystem nutzen. „Es wird nicht lange dauern, bis alle großen kommerziellen Anlagen und Verbände mit Playsight arbeiten, um konkurrenzfähig zu bleiben“, sagt Rapson. Er befindet sich in Verhandlungen mit mehreren deutschen Landesverbänden. „Bis 2018 wird es mehr als 100 Playsight-Courts in Deutschland geben“, prognostiziert der Australier. Derzeit sind es gerade einmal neun. Auch für Turnierveranstalter kleinerer Events könnte sich die Investition (ca. 40.000 Euro pro Court) lohnen. Anders als beim Hawkeye (ca. 120.000 bis 200.000 Euro Kosten pro Court), das nur funktioniert, wenn alle Spiel-informationen händisch eingegeben werden, läuft Playsight von allein. Nachteil: Es ermittelt keine Flugkurven von Bällen und ist bei der Linienüberwachung ungenauer als das Hawkeye. Die Präzision der Linienüberwachung auf der Profitour liegt bei mehr als 99 Prozent. Playsight erreicht nur einen Wert von rund 92 Prozent. „Eine Konkurrenz zwischen den Systemen gibt es nicht. Playsight soll vor allem ein Tool für die Basis sein, um Technik und Taktik zu analysieren“, sagt Rapson.

Novak Djokovic investierte in Playsight

Novak Djokovic ist einer der Hauptinvestoren von Playsight. Nachdem der Serbe das System zum ersten Mal getestet hatte, sicherte er sich einen Großteil der Geschäftsanteile. „Playsight wird Tennis im Speziellen und den Sport im Allgemeinen auf ein komplett neues Level heben“, sagt der Serbe. Tatsächlich wird Playsight nicht nur im Tennis eingesetzt. Im Basketball und Squash etabliert sich das Kamerasystem zunehmend, bald werden noch mehr Sportarten nachziehen: Handball, Volleyball, Hockey. Sogar aus dem Springreiten soll es bereits Anfragen geben.
Wir haben Playsight getestet. Für unseren Reporter war die Video-Session eine beeindruckende Erfahrung – mit Suchtfaktor! Auf den folgenden Seiten beschreibt er seinen Selbstversuch.