Angelique Kerber

SYDNEY, AUSTRALIA - JANUARY 13: Angelique Kerber of Germany poses with the winners trophy after the Women's Singles Final match against Ashleigh Barty of Australia during day seven of the 2018 Sydney International at Sydney Olympic Park Tennis Centre on January 13, 2018 in Sydney, Australia. (Photo by Mark Metcalfe/Getty Images)

Vom Sorgenkind zur Titelkandidatin: Kerber triumphiert in Sydney

Angelique Kerber hat in Sydney ihr erstes Turnier seit September 2016 gewonnen und reist nach ihrem herausragenden Saisonstart als Mitfavoritin zu den Australian Open nach Melbourne.

Angelique Kerber wusste, bei wem sie sich zu bedanken hatte. Und so führte sie der erste Weg nach ihrer sportlichen Wiederauferstehung in die Arme ihres neuen Trainers Wim Fissette. An der Seite des Belgiers, der im November Kerbers früheren Erfolgscoach Torben Beltz abgelöst hatte, verwandelte sich die Kielerin in wenigen Wochen vom Sorgenkind des deutschen Tennis zur Titelkandidatin bei den Australian Open in Melbourne.

Am Samstag gewann Kerber gegen die Australierin Ashleigh Barty (6:4, 6:4) auch ihr neuntes Match im Jahr 2018 und damit den Titel beim WTA-Turnier in Sydney. Überglücklich streckte sie die gläserne Trophäe in den Himmel, auf dieses Gefühl hatte sie seit den US Open 2016 warten müssen. „Es war eine tolle Woche“, sagte Kerber und dankte ihrem Team auf der Tribüne: „Ihr glaubt an mich und unterstützt mich. Ich freue mich auf die kommenden Monate.“

Alles möglich bei den Australian Open?

In der Tennisarena der Olympischen Spiele von 2000 ließ Kerber ihr Krisenjahr 2017 endgültig hinter sich und erntete dafür auch bei ihrer Finalgegnerin höchste Anerkennung. „Es ist schön zu sehen, dass Du wieder zurück bist“, sagte Barty während der Siegerehrung zu Kerber: „Ich habe mein bestes Tennis gespielt, aber das war heute nicht genug.” Bundestrainerin Barbara Rittner ist sich sicher: „Mit dem Selbstvertrauen, dem offensiven Spiel und dem verbesserten Aufschlag ist in Melbourne alles möglich.”

Tatsächlich gewann Kerber mit der Selbstverständlichkeit einer zweimaligen Grand-Slam-Siegerin. Als hätte es die Selbstzweifel und Tränen der vergangenen Saison nie gegeben. Noch im November im chinesischen Zhuhai hatte Kerber gegen Barty verloren und anschließend gesagt: „Ich bin so froh, dass dieses Jahr endlich vorbei ist.” 72 Tage später ist ihr der Neustart gelungen – und damit auch die Generalprobe für ihr Erstrundenmatch am Dienstag in Melbourne gegen Anna-Lena Friedsam aus Neuwied.

Aussicht auf weitere Großtaten

Abgezeichnet hatte sich der Aufwärtstrend bereits in der ersten Januarwoche beim Hopman Cup in Perth, wo Kerber in vier Einzeln nicht einmal einen Satz verlor. In Sydney wehrte sie zum Auftakt gegen Lucie Safarova zwei Matchbälle ab und kämpfte auch die Weltranglistenfünfte Venus Williams nieder. Von Match zu Match gewann sie Sicherheit, von Tag zu Tag betonte Kerber energischer: Sie habe 2017 auf Wiedersehen gesagt: „Ich starte bei null und spiele, wie ich es vor 2017 gemacht habe.”

Vor 2017 lag ihr sensationelles Jahr, in dem sie die Australian und US Open gewann, Olympiasilber holte und in Wimbledon erst im Finale von der großen Serena Williams gestoppt wurde. Doch der Druck und die Einsamkeit an der Spitze der Weltrangliste zermürbten Kerber, bis auf Platz 22 fiel sie zurück. Schon am Montag kehrt sie als 16. in den Kreis der besten 20 Spielerinnen zurück. Tendenz steigend mit der Aussicht auf weitere Großtaten.jordan retro shoes mens release dates | air jordan 1 retro high og chicago release date