TENNIS-FRA-OPEN

French Open-Finale: Wawrinka besiegt Djokovic

Stan Wawrinka aus der Schweiz ist French-Open-Sieger 2015. Der 30-Jährige setzte sich in einem hochklassigen Finale mit 4:6, 6:4, 6:3 und 6:4 gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien durch. Für Wawrinka, der sich nach seinem Erfolg im neuen Ranking auf Position vier wiederfinden wird, war es der zweite Grand-Slam-Sieg nach den Australian Open 2014.

Djokovic scheiterte in Paris dagegen zum dritten Mal kurz vor der Erfüllung seines Titeltraums.

„Das war das Match meines Lebens“, sagte Wawrinka überglücklich im Siegerinterview: „Gegen Novak ist es immer eine unglaubliche Herausforderung. Ich hoffe, dass er eines Tages in Roland Garros gewinnt, weil er ein großer Champion ist.“ Djokovic bekam minutenlang Applaus und kämpfte vergeblich gegen die Tränen. „Es fällt mir schwer, etwas zu sagen. Es gibt Wichtigeres als den Sieg, das ist Charakter. Und den hast du, Stan. Du hast es verdient.“

Nach 3:12 spannenden Tennisstunden verwandelte Wawrinka seinen zweiten Matchball und trat mit seinem zweiten Grand-Slam-Erfolg nach den Australian Open 2014 endgültig aus Roger Federers langem Schatten. Für Djokovic, den nahezu unbezwingbaren Dominator dieser Saison, endete eine Serie von 28 Matches ohne Niederlage.

Wawrinka: „Dann ist er nicht glücklich“

Wie 2012 und 2014 gegen den Spanier Nadal unterlag Djokovic im Endspiel auf dem Court Philippe Chatrier einem besseren Kontrahenten. Dem 28-Jährigen, der sich selbst auf dem Zenit seines Könnens wähnt, droht das gleiche Schicksal wie seinem Trainer Boris Becker. Der langjährige Leimener und heutige Londoner war Zeit seiner Karriere vergeblich dem Coupe des Mousquetaires nachgejagt.

Einen Satz brauchte Wawrinka, um sich an Djokovics variables Spiel zu gewöhnen, dann setzte er seine Ankündigung in die Tat um. „Wenn ich mein Spiel durchziehe“, hatte Wawrinka gesagt, „ist er nicht glücklich. Das weiß ich.“ Sein Spiel besteht aus präzisen Geschossen, abgefeuert von der Grundlinie mit Vorhand und Rückhand gleichermaßen kraftvoll.

Die Schlaganalyse von Wawrinkas einhändiger Rückhand