Boris Becker

Boris Becker feiert seinen 50. Geburtstag

Zum Geburtstag: Das Boris-Becker-ABC

Boris Becker wird heute, am 22. November, 52 Jahre alt. Der gebürtige Leimener hat deutsche und internationale Sportgeschichte geschrieben. Zu seinem Geburtstag präsentieren wir das Boris-Becker-ABC. Was ihr über den Deutschen wissen müsst, zusammengefasst in 26 Stichworten von A bis Z.

A wie Australian Open

Zweimal konnte Becker die Australian Open gewinnen: 1991 und 1996. Mit dem Finalsieg 1991 gegen Ivan Lendl krönte er sich zudem zum ersten Mal zur Nummer eins im ATP-Ranking. Im Jahr 1997 schied Becker als bislang einziger männlicher Titelverteidiger in der ersten Runde bei den Australian Open aus. Becker unterlag in fünf Sätzen dem späteren Finalisten Carlos Moya in fünf Sätzen.

Boris Becker gewann bei den Australian Open 1996 seinen sechsten und letzten Grand Slam-Titel.

B wie Becker-Hecht

Unnachahmlich, unverwechselbar, immer wieder ein Genuss: Die Rede ist vom Becker-Hecht. Die Flugrolle am Netz hat es zu Weltruhm gebracht und ist bis heute ganz eng mit dem Namen Becker verbunden. Ein paar Highlights gefällig? Bitteschön!

C wie Compaq Grand Slam Cup

In den 90er Jahren fand zehn Jahre lang der hoch dotierte Compaq Grand Slam Cup in München statt – ein Millionenturnier ohne großen sportlichen Wert. Das Event wurde unter anderem von Beckers ehemaligen Manager Alexander Meyer-Wölden entwickelt. Im Jahr 1993 trat Becker erstmals an. Drei Jahre später gewann er in München. Für den Turniersieg, der letzte in seiner Karriere, kassierte er knapp zwei Millionen Dollar. Zum Vergleich: Für den Australian Open-Titel im gleichen Jahr gab es „nur“ 410.000 Dollar.

D wie Davis Cup

„Mister Davis Cup“: so konnte man Becker auch nennen. Nur zwei Spieler gewannen gegen den Deutschen im Davis Cup-Einzel: zweimal der Spanier Sergio Casal (1985, 1987), einmal der Niederländer Paul Haarhuis (1995). Insgesamt kommt Becker auf eine herausragende Davis Cup-Einzelbilanz von 38 Siegen bei nur drei Niederlagen. Becker führte die deutsche Auswahl im Jahr 1988 zum ersten Davis Cup-Titel. Im folgenden Jahr gelang die Titelverteidigung. Unvergessen ist die „Davis Cup-Schlacht von Hartford“ im Juli 1987, als Becker & Co. die USA um John McEnroe niederrangen. „Davis Cup, das Spielen für das eigene Land. Das hatte lange oberste Priorität bei mir“, sagte Becker einmal.

E wie Eric Jelen

Wo wir schon beim Thema Davis Cup sind: Becker bildete mit Eric Jelen ein kongeniales Doppel. Die beiden gewannen einige dramatische Matches gegen Weltklasse-Doppel. 1988 in Göteborg holten sie den dritten und entscheidenden Punkt zum ersten deutschen Davis Cup-Titel. Ein Jahr später legten Becker/Jelen mit einem erneuten Doppelsieg gegen Schweden den Grundstein für die Titelverteidigung. Becker adelte danach seine bessere Hälfte: „Ohne Eric hätten wir nie zweimal den Pokal gewonnen.“

F wie French Open

Becker ist einer von vielen unvollendeten Grand Slam-Siegern und hat den „Career-Grand-Slam“ knapp verpasst. Schuld daran waren die French Open, die der Deutsche nie gewinnen konnte. Neunmal nahm er in Roland Garros teil, dreimal erreichte er das Halbfinale. Becker teilt dieses Schicksal mit Pete Sampras, John McEnroe, Stefan Edberg oder Jimmy Connors – sie alle konnten nie die French Open gewinnen.

G wie Günther Bosch

Die Karriere von Becker ist ganz eng mit dem Namen Günther Bosch verknüpft. Der gebürtige Rumäne gilt als sein Entdecker und führte ihn zu zwei Wimbledonsiegen. 1987 kam es zur Trennung. Seitdem haben die beiden keinen Kontakt mehr. „Ich brauche einen Trainer, der nicht Tag und Nacht auf mich aufpasst“, erklärte Becker damals. Bosch hingegen sprach knapp 30 Jahre danach davon, dass die Trennung von ihm ausging.

Hier gibt es ein aktuelles Interview mit Günther Bosch!

H wie Head of Men’s Tennis

Seit August 2017 hat Becker eine neue Funktion. Der Deutsche Tennis Bund bestimmte ihn zum Head of Men’s Tennis. „Ich bin stolz, Head of Men’s Tennis zu sein. Ich liebe diesen Sport, ich liebe dieses Land“, sagte Becker zu seinem neuen Job, den ehrenamtlich erledigt. Lediglich seine Reisekosten werden vom DTB übernommen. Beckers Aufgabe: Er soll wichtige Impulse bei der Nachwuchsarbeit und im deutschen Davis Cup-Team setzen.

I wie International Tennis Hall of Fame

49 Turniersiege, darunter sechs Grand Slam-Titel, Nummer eins der Welt, zwei Davis Cup-Titel, Olympia-Gold im Doppel. Becker hat eine einzigartige Karriere hingelegt. Folgerichtig wurde er im Jahr 2003, damals als zweiter deutscher Spieler, in die International Tennis Hall of Fame in Newport aufgenommen.

J wie Jähzorn

„Ich spiele mir einen Mist zusammen. Rüber, Rüber. Mein schlechtestes Tennis spiele ich im Wimbledonfinale. Ich mag nicht mehr.“ Szenen aus dem deutschen Wimbledonfinale 1991 zwischen Becker und Michael Stich. Becker ließ die Zuschauer an seinen Emotionen stets teilhaben – egal, ob es nun die Freude war oder auch der Jähzorn, wenn es mal nicht so lief. Matches mit Becker waren emotionale Achterbahnfahrten.

K wie Karriereende

1997 nach dem verlorenen Viertelfinale in Wimbledon gegen Pete Sampras erklärte Becker, dass es sein letztes Match bei einem Grand Slam-Turnier gewesen sein sollte. Mit einigen ATP-Turnieren wollte er seine Karriere ausklingen lassen. Doch Becker konnte es nicht lassen und nahm 1999 noch ein weiteres Mal in Wimbledon teil. Die glatte Achtelfinalniederlage gegen Patrick Rafter war das letzte Match in seiner Karriere.

Abschied: Becker spielte im Achtelfinale von Wimbledon 1999 sein letztes Match.

L wie Leimen

Becker hat seine Geburts- und Heimatstadt Leimen weltberühmt gemacht. Für die meisten Deutschen ist die Kleinstadt (ca. 27.000 Einwohner) in der Nähe von Heidelberg durch seine Erfolge bis heute ein Begriff. Becker wird immer der ewig „17-jährige Leimener“ bleiben.

M wie Masters

Dem Saisonfinale, damals unter dem Namen Masters oder ATP-WM geläufig, drückte Becker seinen Stempel ganz fett auf. Elfmal nahm er am Masters teil, siebenmal stand er im Finale, dreimal konnte er das Turnier gewinnen – 1988, 1992 und 1995. Legendär ist sein erster Titel im Madison Square Garden, als im Endspiel gegen Ivan Lendl beim Matchball im Tiebreak des fünften Satzes die Netzkante zur Hilfe kam.