2014 US Open – Day 13

Jubelschrei: Kei Nishikori nach seinem Halbfinalsieg gegen Novak Djokovic im US Open-Halbfinale. (c) Getty Images

Kei Nishikori: Japans neuer Tennisstern

Sein Weg schien von frühster Kindheit vorgezeichnet. Kei Nishikori ließ bereits im Alter von fünf Jahren erahnen, dass er ein außergewöhnliches Talent für den Sport mit dem gelben Filzball besitzt. tennismagazin.de porträtierte den Japaner bereits 2012, vor seinem großen Durchbruch.

Tennis findet in Japan weniger Beachtung in der Öffentlichkeit als etwa Baseball oder Fußball. Was vor allem daran liegt, dass die Erfolge japanischer Profis in dieser Sportart seit jeher rar gesät sind. Einen Sieger bei Grand-Slam-Turnieren aus dem Land der aufgehenden Sonne hat es seit Einführung des Profitums 1968 noch nicht gegeben.

Einer der dies irgendwann schaffen könnte, ist Nishikori. Dabei scheint dieser 22-Jährige, der bei einer Körpergröße von 1,78 m nur 68 Kilo auf die Waage bringt, auf den ersten Blick zu schmächtig für die Weltspitze.

Gleich zu Beginn seiner Karriere machte er auf sich aufmerksam, als er, gerade 18 Jahre alt geworden, das Turnier in Delray Beach (USA) als Qualifikant für sich entschied. Da wurde man erstmals auf den flinken Japaner aufmerksam. Doch es blieb bislang der einzige Titel für das aufstrebende Talent. Die fehlende körperliche Robustheit machte ihm in der Folge zu schaffen. So musste er in seiner noch jungen Karriere einen herben Rückschlag hinnehmen. Zwischen März 2009 und April 2010 fiel er aufgrund einer schweren Ellbogenverletzung über ein Jahr aus. Zeitweise wurde er nicht mal mehr im ATP-Ranking geführt.

Doch Nishikori hat eine harte Schule durchlaufen und das Kämpfen gelernt. Mit gerade einmal 14 Jahren verließ er im Jahr 2004 sein Heimatland, um im Trainingscamp von Nick Bollettieri in Florida seinem großen Ziel Tennisprofi näher zu kommen. Heimweh und Probleme mit der fremden Sprache plagten ihn lange Zeit. Doch der Japaner biss sich durch.

Bester Japaner aller Zeiten
So wie auch nach dieser langwierigen Verletzung. Er kämpfte sich in der Rangliste wieder Stück für Stück nach vorne. Mittlerweile steht er so weit oben wie noch nie Weltranglistenplatz 9. So gut war noch kein Landsmann vor ihm.
Im November 2011 gelang ihm in Basel sogar ein Sieg gegen den in jener Saison übermächtig aufspielenden Novak Djokovic, der 2011 überhaupt nur sechs Partien verlor. Dieses Kunststück gelang ihm jüngst in Flushing Meadows erneut. Im Halbfinale dominierte er die serbische Nummer eins und zog in sein erstes Major-Finale ein, unterlag dort Marin Cilic.

Bei den Australian Open 2012 schaffte er Historisches. Bis ins Viertelfinale spielte sich Nishikori vor. Dabei schaltete er im Achtelfinale in einem Fünf-Satz-Krimi die Nummer sechs der Welt, Jo-Wilfried Tsonga aus. Nach diesem Marathon-Match sagte der erschöpfte aber überglückliche Nishikori: „Das ist der schönste Tag meiner Karriere. Ich bin stolz auf meine Leistungen, und es ist eine Ehre, für Japan Geschichte zu schreiben.“ Erst Andy Murray beendete eine Runde später den Höhenflug des schmächtigen Mannes, der noch immer wie ein Schuljunge ausschaut. Einen japanischen Viertelfinalisten bei einem Grand Slam-Turnier hatte es zuletzt 1995 gegeben. Damals drang Shuzo Matsuoka, der letzte japanische Tennisheld, unter die besten Acht in Wimbledon vor.

Roger Federer sagte einst über Nishikori: „Kei ist einer der künftigen Stars der Tour.“ Nicht wenige Experten prophezeien ihm ebenfalls eine großartige Zukunft. Denn sein Leistungspotenzial hat der 22-Jährige bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Von den Spielern, die in der Weltrangliste vor ihm stehen, ist einzig Milos Raonic noch jünger. Gute Voraussetzungen also, wenn sein Körper dem harten Wettkampf-Rhythmus standhält.

Nationalität: Japan
Größe: 178 cm
Gewicht: 68 kg
Geburtsdatum: 29. 12. 1989
Geburtsort: Schimane, Japan
Weltranglistenposition: 8 (Stand 08.09.2014)
Spielhand: rechts, beidhändige Rückhand
Profi seit: 2007
Größte Erfolge: Finale US Open 2014, Viertelfinale Australian Open 2012, Turniersieg Delray Beach 2008
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