Day Four: The Championships – Wimbledon 2016

Kerber zog mit einer souveränen Leistung in die dritte Runde ein.

9 Gründe für Angelique Kerbers sportlichen Erfolg

3. Körperliche Fitness

Kerber hat sich in den letzten Monaten gezielt auf einen großen Erfolg vorbereitet. Sie war früher zwar nicht unfit, hat aber im athletischen Bereich noch massiv draufgelegt und ist die mit Abstand fitteste deutsche Spielerin bzw. auch eine der fittesten Spielerinnen der Welt. Ihr Plan war, Ihre Nervosität und Unsicherheit durch eine überragende Athletik zu verringern. Vertrauen in die Unbesiegbarkeit des Körpers ist die Grundlage für mentale Stärke. Wenn man weiß, dass man länger laufen und härter kämpfen kann als praktisch jeder andere, ist das ein riesiger Selbstvertauensgewinn. Kerber hat härter und intensiver gearbeitet als alle anderen.

4. Mentale Fitness

Kerber war schon immer eine gute Spielerin, die das Potenzial hatte, große Matches und Turniere zu gewinnen. Trotzdem mangelte es ihr früher massiv an Selbstvertrauen in den entscheidenden Momenten. Ihre Hände zitterten nach eigener Aussage, wenn es eng wurde oder sie in großen Turnieren die Chance hatte, einen wichtigen Sieg zu erringen. Sie konnte mit dem Druck nicht umgehen, knickte ein, hatte zu wenig Willensstärke und behielt ihre Nerven nicht im Griff, wenn es darauf ankam. Eigener Aussage nach, gingen ihr auch die vielen Geschichten und Meinungen anderer Menschen zu nah, die immer sagten, dass sie es eh nie schaffen würde. Sie glaubte zu viel an die Versagerbotschaften anderer Leute und verlor dadurch Selbstvertrauen. Das hat sie Schritt für Schritt ablegen können. Sie ist nun maximal willensstark, schaut nicht mehr links oder rechts, sondern ausschließlich auf ihr Ziel. Sie hat gelernt, an sich zu glauben und zu verstehen, dass es kein Zufall ist, dass sie seit rund 4 Jahren bereits in den Top 10 der Welt steht. Ihre Disziplin und Willensstärke hat sie mit kleinen Techniken trainiert wie einen Muskel, der nun so bärenstark geworden ist, dass er sie durch das Turnier und das Halbfinal getragen hat. Sie konnte den riesigen Druck aushalten. Sie ist in der Lage, ihre Emotionen während des Matchs zum großen Teil auszuschalten. Sie spielt mit großem Herzen, aber zeigt weder Ärger über verlorene Spiele noch massive Freude über gewonnene. Das ist die Grundlage für den „Flow“ , in den ein Spieler kommen sollte, wenn er Topleistung bringen möchte.