Mutua Madrid Open – Day Nine

Rückhand-Training: Beidhänder vs. Einhänder

4) Taktik

Einhänder haben mehr Möglichkeiten zur Variation als ihre beidhändigen Kontrahenten. Wenn man Roger Federer, Richard Gasquet oder Tommy Haas beobachtet, dann fällt vor allem eines auf: Sie spielen häufiger Slicebälle als Novak Djokovic, Rafael Nadal und Co., setzen öfter den Stoppball ein, spielen mehr Volleys, wechseln ständig zwischen verschiedenen Drallarten und machen es den Gegnern dadurch schwer, ihren Rhythmus zu finden. Ewig lange und eintönige Grundlinienduelle mit Topspin sieht man bei ihnen seltener. Entscheidend bei der einhändigen Rückhand ist der Schwung, der natürlicher ist als bei der beidhändigen Variante, die mehr gestoßen als geschwungen wird und einen größeren Kraftaufwand erfordert. Allerdings: Dieser Nachteil der Beidhänder spielt heutzutage nur noch eine untergeordnete Rolle, da fast alle Spieler körperlich so fit sind, dass sie die beidhändige Rückhand auch noch nach zig Stunden mit Power über das Netz peitschen können. Ein weiterer Vorteil der Einhänder: In Notsituationen, in denen sie schlecht zum Ball stehen, können sie mit nur einem Arm am Schläger besser improvisieren. Klar ist allerdings: Auch wenn die Einhänder über mehr Variationsmöglichkeiten verfügen und durch ihren ästhetischen Spielstil den Tennissport bereichern, sind sie unter dem Strich den Beidhändern unterlegen – weil Power und Athletik im modernen Tennis immer bedeutender werden.

Rückhand-Training

EXOTIN: Roberta Vinci gehört zu den wenigen Damen, die eine einhändige Rückhand praktizieren.