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Wunder Punkt: Schulterschmerzen

Schulterschmerzen durch die Belastungen beim Tennis können auch dann auftreten, wenn es zu Rissen der Knorpellippe am Oberrand der Schulterpfanne kommt. Man spricht dann von den sogenannten SLAP-Läsionen, die je nach Rissart in unterschiedliche Typen untergliedert  werden. Auch diese Verletzung tritt bei Tennisspielern erst nach und nach durch langjährige Überbelastungen auf, wenn die Gelenkkugel des Oberarmknochens nicht mehr zentriert auf der Pfanne steht. Dann wird die knorpelige Lippe der Pfanne, die dem Gelenk zusätzliche Stabilität verleihen soll, zu sehr in Mitleidenschaft gezogen und kleinste Risse entstehen.

Die auftretenden Symptome sind für den Patienten oft schwer zu lokalisieren. Viele haben das Gefühl, als wäre ihre Schulter instabiler geworden. Es kann aber auch zu starken Schmerzen kommen. Die lange Bizepssehne, die sich durch das Schulter­gelenk zieht und am oberen Teil der Gelenklippe ansetzt, ist bei SLAP-Läsionen ebenfalls häufig betroffen. Eine exakte Diagnose dieser Verletzung ist schwierig, aber dringend erforderlich. In den meisten Fällen ist eine Operation notwendig, nach der Überkopfsportarten wie Tennis längere Zeit vermieden werden sollten.

Im Amateurbereich haben mit den genannten Schulterproblemen besonders ältere Spieler zu kämpfen. Senioren haben das Problem, dass ihre Sehnen mit der Zeit schlechter durchblutet werden, Abnutzungserscheinungen in der Schulter treten bei Tennisspielern ab 50 Jahren deswegen überproportional häufig auf. Aber warum klagen auch junge Spieler über Schulterbeschwerden? Bei den Profis ist die Antwort naheliegend: Ihre Belastung ist so hoch, dass die Abnutzung entsprechend zügiger voranschreitet – trotz vieler Gegenmaßnahmen durch explizites Schultertraining.

Übungen langsam und kontrolliert

Bei jungen Breitensportlern können die Beschwerden durch zu wenig und falsches Fitnesstraining hervorgerufen werden. „Bei allen Schlägen werden die Innenrotatoren der Schulter belastet, weil man nach vorne durchschwingt. Man sollte also die Außenrotatoren trainieren, um muskulären Dysbalancen vorzubeugen“, erklärt Fachmann Kinateder. Dadurch bleibt die Schulter bei moderater Belastung auf Dauer stabil.

Wem die auf der nachfolgenden Seite gezeigten Übungen zu schwierig sind, kann es sich zu Hause auch einfacher machen. Man braucht nur zwei Stühle. Setzen Sie sich hin und stellen Sie den zweiten Stuhl leicht versetzt neben sich. Nun wird ein Arm auf die Lehne des zweiten Stuhls gelegt. Winkeln Sie das Ellenbogengelenk zu 90 Grad ab, die Handinnenfläche zeigt zum Boden. Man dreht nun das Schultergelenk aus dieser Position nach hinten, wodurch der Unterarm nach oben bewegt wird, am Ende senkrecht nach oben zeigt und die Hand auf Kopfhöhe ankommt. Die Bewegung sollte langsam und kontrolliert ausgeführt werden. Fortgeschrittene können die Übung auch ohne Armablage auf der Stuhllehne durchführen und leichte Gewichte in die Hand nehmen (s. Übungen mit Hantel). Wer sowieso schon ein Fitnessprogramm absolviert, sollte die Übungen für die Rotatoren­manschette am Ende machen. Damit Sie auch noch morgen kraftvoll aufschlagen können.