Bob Brett Tennis in San Remo- Bob Brett School of Tennis  – San Remo –  –  Solaro Tennis Club  – Italien – 2016

Bob Brett Tennis in San Remo- Bob Brett School of Tennis - - Solaro Tennis Club - San Remo - - Italien - 24 July 2016. © Juergen Hasenkopf

Training mit Bob Brett – ein Selbstversuch um 6:30 Uhr!

Trainieren wie Marin Cilic

Brett erzählt, dass er sämtliche Übungen, die er mir in dieser Einheit noch zeigen wird, früher bis zum Abwinken mit Cilic trainiert hat. Was den Kroaten zum US Open-Champion geformt hat, wird mir vielleicht dabei helfen, mal wieder in der Verbandsliga von Schleswig-Holstein fußzufassen, hoffe ich. In den nächsten Stunden lerne ich Drills kennen, die zwar total simpel erscheinen, aber wahnsinnig effektiv sind. Am Ende dauert die Einheit exakt 3:20 Stunden! Ja, 200 Minuten! So lange stand ich zuletzt als 14-Jähriger auf dem Platz, damals gab es außer Tennis wenig anderes in meinem Leben. Es ist 9:50 Uhr als ich völlig erledigt vom Court schlurfe – mit 15 harten Übungen des Australiers im Gepäck. „Hat mir großen Spaß gemacht. Great Entertainment“, sagt Brett und lacht ein wenig hämisch.

Wie ein Interview mit Mick Jagger

Später sitzen wir bei Kaffee und Croissant zusammen, gehen noch einmal alle Übungen durch. Brett kritzelt auf einem Blatt Papier noch zig andere Drills auf, sein Fundus scheint unendlich groß zu sein. Dabei schweifen wir immer wieder ab, denn man muss eines wissen: Ein Gespräch mit Bob Brett über Tennis ist wie ein Interview mit Mick Jagger über Rock’n’Roll. Der 62-Jährige, der inzwischen seit 42 Jahren in der Szene unterwegs ist, erinnert sich an so viele Anekdoten. Ein wenig fühle ich mich wie ein Kind, das bei seinem Großvater – sorry, Bob, nicht böse gemeint! – an den Lippen hängt. Er durchlebt noch einmal Klassiker von Becker und Edberg in Wimbledon, philosophiert über die Veränderungen des Spiels und erzählt von Harry Hopman, seinem großen Mentor, der in den 30er-Jahren Grand Slam-Turniere gewann und jahrelang australischer Davis Cup-Kapitän war. Ein Ausflug in eine komplett andere Welt.

Um 13:30 Uhr verabschiedet sich der Meister. „Hat mir wirklich Spaß gemacht! Wir sehen uns morgen“, ruft er. Danke Bob. Es war die vermutlich härteste Einheit überhaupt für mich, die ich so schnell nicht vergessen werde.The Global Destination For Modern Luxury | best cheap air jordan 1 colorways