TAMARA KORPATSCH 45 Deutsche Meisterschaften 2016 Tennis Deutsche Meisterschaften 2016 Deutsch

TAMARA KORPATSCH, 45. Deutsche Meisterschaften 2016 Tennis - Deutsche Meisterschaften 2016 - Deutsche Meisterschaften - - Biberach an der Riss - Baden-Wuerttemberg - Germany - 16 December 2016.Tamara 45 German Championships 2016 Tennis German Championships 2016 German Championships Biberach to the Crack bath Wuerttemberg Germany 16 December 2016

Tamara Korpatsch – Die vergessene Aufsteigerin

Die Anfänge

Im Alter von fünf Jahren begann Tamara Korpatsch mit dem Tennisspielen. An ihren Start kann sie sich noch gut erinnern. „Als ich versucht habe meinen ersten Ball zu schlagen, habe ich ihn nie getroffen.“ Ihr Vater Thomas war vom ersten Tag an ihr Trainer. Ein Problem ist es für Korpatsch nicht. „Es kostet mich kein Geld und mein Vater wollte mich von Anfang an fördern.“ Mit acht Jahren brach sie sich die Hand. Da sie jedoch weiter Tennis spielen wollte, schlug die Rechtshänderin fortan den Ball mit der linken Hand gegen eine Mauer.

Heute trainiert sie gelegentlich mit der linken Hand, um ihre Rückhand zu verbessern. Dabei denkt sie an die Russin Maria Sharapova. „Wenn sie schwer an einen Ball herankommt, nimmt sie den Schläger in die linke Hand, um eine größere Reichweite zu haben.“ Bei der Beinarbeit und dem Slice schwärmt Tamara Korpatsch von der ehemaligen Weltklassespielerin Justine Henin. „Von ihrer Beinarbeit und ihrem Rückhand-Slice habe ich mir viel abgeguckt. Ich wollte immer so spielen wie sie.“

Schon während ihrer Schulzeit fokussierte Tamara sich aufs Profitennis. Nachdem sie mit 16 Jahren ihr erstes ITF-Turnier spielte, stand für sie fest, dass sie Profispielerin werden möchte. „Tennisspielerin zu werden, das war für mich immer ein Traum, doch von da an war es für mich ein Ziel“, sagt sie entschlossen. Wenn es für Korpatsch mit dem Profitennis nicht klappt, dann könnte sie sich vorstellen Goldschmiedin zu werden.

Tamara Korpatsch

Korpatsch mit ihrem älteren Bruder und häufigen Trainingspartner Tom.

 Familienunternehmen Korpatsch

Wer zwischen den Hamburger Stadtteilen Schnelsen und Rotherbaum regelmäßig unterwegs ist, könnte  Tamara Korpatsch mit einem Racketbag auf den Schultern begegnen. Die zehn Kilometer lange Strecke zum Training am Hamburger Rothenbaum, beim Club an der Alster, läuft sie meist. „Es ist ein gutes Ausdauertraining vor dem Training“, sagt sie lachend. Sie wirkt sehr fit und dynamisch. Sie rennt jedem Ball hinterher und will beim Training mit ihrem älteren Bruder Tom keinen Punkt verloren geben.

Ihre Familie spielt im Leben von Tamara Korpatsch eine zentrale Rolle. Neben ihrem Vater Thomas und den Brüdern Tom und Richie gehört auch Mutter Birgit zu ihrem Team. Birgit Korpatsch bespannt gelegentlich die Rackets für ihre Tochter oder sie meldet Tamara für Turniere. Wenn Korpatsch allein auf Turniere fährt, nutzt sie die Bahn oder den Fernbus. Bei ihren bisherigen Turniersiegen war Familie Korpatsch stets mit dem Wohnmobil unterwegs. Markise ausfahren, Stühle rausstellen und die Sonne genießen, diese Atmosphäre genießt die 1,70m-Frau sehr. Mittlerweile gibt es das Fahrzeug mit dem hübschen Namen „TEC Weltenbummler“ (Baujahr 1989) jedoch nicht mehr, da die anfälligen Reparaturen zu zeitaufwendig waren.

Der letztjährige Aufenthalt im schweizerischen Lenzerheide wurde für Familie Korpatsch überraschend günstig. „Die Beteiberin des Campingplatzes meinte, wenn ich das Turnier gewinne, müssen wir nichts bezahlen. Ich sah das als Scherz. Ich habe das Turnier gewonnen. Mein Vater lächelte die Frau an und erinnerte sie an ihre Worte. Sie löste ihr Versprechen ein.“

Nach Turniersiegen bedankt sich Tamara Korpatsch immer bei ihrer Familie. Sie hat ihre engsten Vertrauten lieber an ihrer Seite, als wenn sie aus der Ferne von ihren Spielen berichten muss. Für ihre mentale Verfassung ist ihr Vater dabei besonders wichtig. „Nach einem Ballwechsel schaue ich immer zu ihm rüber. Ich brauche den Blickkontakt. Er motiviert mich und baut mich wieder auf.“ Zwischen den Spielen verbringt Korpatsch viel Zeit mit ihren Brüdern. „Wenn ich auf dem Tennisplatz stehe,  fokussiere ich mich auf das Turnier, aber in der Freizeit mit meinen Brüdern lache ich sehr viel.“

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Tamara mit den Brüdern Tom (l.), Richie (2. v. r.) und Vater Thomas (r.) in New York.