Tennis-Boom in Deutschland: So viele DTB-Mitglieder gab es seit 13 Jahren nicht mehr
Der Deutsche Tennis Bund (DTB) vermeldet weitere Wachstumszahlen und sieht Tennis als „Sportart der Stunde“. Bei den Neu-Mitgliedern sind Frauen stärker vertreten als Männer.
Die Zeiten der sinkenden Mitgliederzahlen in Tennis-Deutschland sind endgültig vorbei. Zum fünften Mal in Folge kann der Deutsche Tennis Bund erfreuliche Wachstumsraten vermelden. Seit 2021 steigen die Zahlen kontinuierlich an. War dies anfangs auch coronabedingt, weil Tennis durch die Pandemie nicht so strikte Einschränkungen hinnehmen musste wie etwa Team-Sportarten, ist der stetige Aufwärtstrend inzwischen nachhaltig.
Das zeigt die Bestandserhebung des DTB. In diesem Jahr steigt die Zahl der aktiven Tennisspieler und -spielerinnen in Deutschland von 1.49 Millionen auf 1,52 Millionen, die sich in über 8.600 Tennisvereinen organisieren. In absoluten Zahlen entspricht das einem Wachstum von 25.701 Mitgliedern und einem prozentualen Anstieg von 1,72 Prozent. 2012 waren letztmalig über 1.5 Millionen Aktive in Vereinen gemeldet. Bis zum absoluten Top-Wert von knapp 2,3 Millionen DTB-Mitgliedern, aufgestellt im Jahre 1994, ist es allerdings noch ein weiter Weg.
„Wir sind 1,5 Millionen. Darauf kann ganz Tennis-Deutschland stolz sein. Wir wachsen nun das fünfte Jahr in Folge. Das macht Tennis zur Sportart der Stunde“, sagt DTB-Präsident Dietloff von Arnim. „In unseren Vereinen wird gesellschaftliche Vielfalt gelebt. Ein solches Miteinander ist in bewegten Zeiten wie diesen wichtiger denn je. Unabhängig von den Zahlen hat der Tennissport deshalb einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert, der auch von der Politik gesehen werden muss.“
Deutsches Tennis 2025: jünger und weiblicher
Auffällig ist in der Bestandserhebung das überproportionale Wachstum bei weiblichen Tennisspielerinnen. Im organisierten Spielbetrieb zeigt die Anzahl hier steil nach oben. 14.298 weibliche Mitglieder sind im Vergleich zum Vorjahr dazugekommen. Nicht ganz so groß war der Anstieg bei den männlichen Tennisspielern (+11.403).
Auch die Mitgliederzahlen beim Nachwuchs entwickeln sich rasant. Zwar verzeichnet der DTB traditionsgemäß den größten absoluten Zuwachs bei den 27- bis 40-Jährigen (+10.011 Mitglieder). Aber die Entwicklung in den jüngeren Zielgruppen steht diesen Zahlen in nichts nach. Im Alter von 7 bis 14 Jahren spielen 6.982 mehr Kinder Tennis als noch 2024. Auch in den Altersklassen bis 6 Jahre und zwischen 15 bis 18 Jahren greifen immer mehr junge Menschen zum Tennisschläger.
Wachstum in fast allen Landesverbänden: Nur im Saarland gab es einen minimalen Mitgliederrückgang.
In 16 von 17 Landesverbänden ist Tennis beliebter als noch vor einem Jahr. In absoluten Zahlen liegt der Bayerische Tennis-Verband mit einem Mitgliederzuwachs von 7.752 Mitgliedern an der Spitze. Bei den prozentualen Zuwächsen legten die Verbände Berlin-Brandenburg (+5,3%), Sachsen-Anhalt (+4,5 %) und Hamburg (+4,4 %) am meisten zu. Mit dem Landesverband Saarland gibt es nur einen Landesverband der leichte Rückgänge zu verzeichnen hat (-0,03 %).
„Ein großer Dank geht an die Ehrenamtlichen, die die wichtigste Arbeit für diese Entwicklung leisten. Die vielen Stunden, die sie aufbringen, um die Vereine am Laufen zu halten, ermöglichen erst den Aufschwung, den wir seit fünf Jahren erleben“, so Verbandspräsident von Arnim.
Mitgliederwachstum soll noch viele Jahre Bestand haben
„Mich freut vor allem, dass wir in allen Teilen Deutschlands und verstärkt im Nachwuchsbereich wachsen. Das zeigt, dass unsere Vereinsstrukturen Antworten auf die Bedürfnisse der nächsten Generationen finden – egal ob im Süden oder Norden, in der Stadt oder auf dem Land“, so Peter Mayer, DTB-Vorstandsmitglied.
„Unsere Vorhaben zielen alle darauf ab, dass das Mitgliederwachstum noch viele Jahre Bestand hat. Durch die Digitalisierung unserer Angebote vereinfachen wir seit einiger Zeit den Zugang zu unseren Sportarten. Außerdem schaffen wir neue Angebote in den Tennisvereinen und im Wettkampfsport“, so Mayer. „All diese Entwicklungen stimmen uns positiv, dass das aktuell erst der Anfang für ein nachhaltiges Wachstum in unseren Sportarten ist.“