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Davis Cup in Garmisch-Partenkirchen: Das Bruderduell

Am Wochenende trifft das deutsche Davis Cup-Team in Garmisch-Partenkirchen auf Österreich. Bei dem klassischen Bruderduell geht es nicht nur um den Einzug in die zweite Runde, sondern auch um das Prestige. Viermal haben die beiden Nachbarnationen gegeneinander gespielt (1932, 1937, 1971, 1994). Viermal siegte der große Bruder Deutschland.

Doch ein Selbstgänger wird die Begegnung deshalb nicht. Österreich ist ein ernst zu nehmender Gegner, warnt Patrik Kühnen. In der Playoff-Runde für die Weltgruppe 2008 schalteten die Ösis das Team aus Großbritannien (mit Andy Murray) aus. Das Selbstbewusstsein der Gäste ist groß. Und die Motivation dürfte noch größer sein, den Deutschen endlich die erste Niederlage beizubringen.

Koubek in guter Form

Der Topspieler der Österreicher, Jürgen Melzer, steht in der Weltrangliste auf Platz 32, also genau zwischen Rainer Schüttler und Nicolas Kiefer. Stefan Koubek (ATP 255), der 2008 wegen einer Operation am Rücken ein halbes Jahr pausieren musste, präsentiert sich derzeit ebenfalls wieder in guter Form. Letzte Woche erreichte er in Delray Beach das Viertelfinale. Außerdem gehören zum österreichischen Team Doppelspezialist Julian Knowle und Alexander Peya (ATP 173), der aber wegen einer Erkrankung wahrscheinlich ausfällt.Für Deutschland gehen Rainer Schüttler, Nicolas Kiefer, Philipp Kohlschreiber und Christopher Kas an den Start. Doppelspieler Kas ist für Philipp Petzschner eingesprungen, der auf Grund einer Verletzung am Handgelenk nicht antreten kann.

Kohlschreiber freut sich auf Fünf-Satz-Matches

Philipp Kohlschreiber, der sich nach seiner Niederlage bei den Australian Open über den unsinnigen und qualvollen Fünf-Satz-Modus beschwert hatte, entschuldigte sich für seine unbedachten Äußerungen. Ich habe einfach blind und blöd gelabert, gab der 25-Jährige zu. Jetzt, kurz vor der brisanten Davis Cup-Partie, hat sich seine Einstellung mit einem Schlag gewandelt. Ich freue mich auf die lange Distanz, da kann man einiges drehen, sagte Kohlschreiber.

Nicolas Kiefer hat nach seiner zweimonatigen Verletzungspause (doppelter Bänderriss) keine Matchpraxis. Trotzdem wurde er von Teamkapitän Kühnen nach einem sehr guten Gespräch nominiert und für das Doppel am Samstag an der Seite von Christopher Kas aufgestellt. Ich bin fit und brenne darauf zu spielen, sagte Kiefer. Vielleicht kommt für ein Einsatz am Sonntag in Frage, denn Für Kiefer spricht seine gute Bilanz gegen Jürgen Melzer (7:0). Die letzte Begegnung der beiden liegt allerdings schon drei Jahre zurück. Als fünfter Mann ist Andreas Beck mit nach Garmisch gereist. Der Linkshänder bereitet seine Teammitglieder auf die Linkshänderduelle mit Melzer und Koubek vor.

Unstimmigkeiten im Vorfeld

Seit Montag sind beide Mannschaften in Garmisch komplett und widmen sich der Vorbereitung. Für die Deutschen geht es vor allem darum, sich als Team zu präsentieren. Die Unstimmigkeiten im Vorfeld sind angeblich bereinigt. Der ganze Ärger, der vorher war, soll vergessen sein, beschwört Rainer Schüttler die gute Stimmung in der Mannschaft. Der Korbacher hatte zuvor moniert, im Hinblick auf seine Turnierplanung zu spät von Patrik Kühnen über seine Berufung in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Nur Kohlschreiber soll bereits drei Wochen im Voraus erfahren haben, dass er dabei sein würde. Alle anderen möglichen Kandidaten hingen dagegen in der Luft.Doch nicht nur für sein langes Zögern handelte sich Kühnen Kritik ein. Auch seine starke Konzentration auf Tommy Haas während der Australian Open sorgte für Unmut unter den anderen deutschen Profis. Sie fühlten sich von Kühnen kaum beachtet. Haas sagte trotzdem ab, und nun ist Kühnen bemüht, aus den nominierten Spielern eine Einheit zu machen. In Garmisch regte er einen gemeinsamen Ausflug auf die Zuspitze an. So etwas fördert den Teamgeist zusätzlich, glaubt er.

Lawinengefahr stoppte Österreicher

Mit ganz anderen Problemen hatten die Österreicher im Vorfeld der Partie zu kämpfen. Kapitän Gilbert Schaller sowie Jürgen Melzer und Julian Knowle standen bei ihrer Fahrt vom Innsbrucker Flughafen aufgrund akuter Lawinengefahr über eine Stunde im Stau. Erst mit Verspätung trafen sie am Sonntagabend in Garmisch ein.

Der Heimspielvorteil der Deutschen könnte sich im Olympia-Eissportzentrum von Garmisch, das 4000 Zuschauern Platz bietet, nahezu relativieren. Nur 15 Auto-Minuten liegt der Ort von der österreichischen Grenze entfernt. Die 400 Tickets, die für die Fans der Gäste bereitgestellt wurden, sind bereits verkauft. Und es ist anzunehmen, dass weit mehr Ösis anreisen werden, die sich die Eintrittskarten einfach in Deutschland besorgt haben. Für ein volles Haus und eine brodelnde Länderspiel-Stimmung ist also gesorgt.

Nina HoffmannFreitag, 6. 3. 14:30 21:15 Uhr
Samstag, 7. 3. 13:00 16:25 Uhr
Sonntag, 8. 3. 13:00 17:25 Uhr
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