TENNIS / FRAUEN : BETTY BARCLAY CUP 1999

Ein Tag am Rothenbaum

Hallerstraße ist nicht nur der Name der U-Bahn-Station, sondern auch die Adresse der 105. German Open am Hamburger Rothenbaum. Beim Betreten der Anlage durch das blau weiße Tor mit der Aufschrift ATP World Tour 500 wird man von einem reichhaltigen Angebot erwartet. Dies erstreckt sich von Burgerbuden, Brezelwagen und Eisständen über Tennisbekleidungsstände und Sponsorenzelte mit Gewinnspielen bis hin zu Unterhaltungsaktionen, bei denen die Besucher selbst aktiv werden müssen.

Hat sich das nicht jeder schon mal gefragt: Wie schnell ist eigentlich mein Aufschlag?. Am Rothenbaum setzen viele Besucher dieser quälenden Frage ein Ende und greifen in der Aufschlagbox selbst zum Schläger. Nach ein paar Versuchen wird die beste Geschwindigkeit gewertet und als Erinnerung an dieses besondere Erlebnis bekommt jeder Teilnehmer ein Zertifikat. Ein paar Stände weiter kommen die modebewussten Damen und Herren bei Tennis-Point zum Zuge. Dort bleibt kein Wunsch offen: Shirts und Shorts, Bälle, Taschen, Schläger und die, besonders bei den Kindern begehrten, überdimensional großen Tennisbälle sind im Angebot. Überall auf der Anlage sieht man Kinder mit diesen Bällen spielen und jeder Mann der in Sportklamotten und mit Tennisschläger bestückt ihren Weg kreuzt, wird nach einem Autogramm gefragt egal, ob man ihn kennt oder nicht.

Auf dem Weg zum Ost-Block des Centre Courts kommt man an einer großen Leinwand vorbei, auf der das laufende Spiel aus dem Stadion übertragen wird. So können auch die vom Hunger oder Durst geplagten Zuschauer das Spiel außerhalb des Courts gemütlich weiterverfolgen. Um in das Innere des Centre Courts zu gelangen, muss man erstmals durch eine Kartenkontrolle, die einen in den Nahbereich des Courts leitet. Dort hält der langjährige Tennisfan inne, denn es gibt eine kleine Ausstellung zu bestaunen. Ehemalige Tenniskleidung von Steffi Graf, die verschiedensten Pokale, Bilder aus alten Zeiten und historische Fakten vom Rothenbaum sind nett aufbereitet ausgestellt. Der Blick nach oben lohnt sich ebenfalls, dort sind an der Wand die Köpfe der vergangenen Sieger vom Rothenbaum als Zeichnung abgebildet. Also den Fotoapparat nicht vergessen!

Besuch auf dem „Centre Court der Welt“

Nach ein paar Treppenstufen und vielleicht ein wenig Wartezeit bis bei den Spielern ein Seitenwechsel ansteht, befindet man sich im Inneren des Centre Courts, vom Stadionsprecher Matthias Killing auch liebevoll Centre Court der Welt genannt. Beim Betreten des Stadions fällt einem sofort das verschließbare Dach ins Auge. Vor allem bei wechselhaftem Wetter ist das Dach ein unverzichtbarer Teil des Turniers, der den Zuschauern ein trockenes Haupt und durchgehende Tennisunterhaltung garantiert.

Am Anfang jedes Spiels werden die beiden Kontrahenten von Matthias Killing vorgestellt, während sie sich einspielen. So zum Beispiel am Montag der Lokalmatador Tobias Kamke und sein Gegner Pere Riba, ein Spanier. Obwohl das Stadion eher mager besetzt war, versuchte Killing dem Publikum einzuheizen und testete, welcher Rang am lautesten applaudieren kann. Nach jedem Spiel werden vom Sieger vier Bälle, einer für jeden Rang, ins Publikum gespielt. Derjenige, der den markierten Ball fängt, darf sich über etwas Besonderes freuen: Ein kurzes Kennenlernen mit dem Sieger oder bei Lösen einer Aufgabe sogar über zwei VIP-Tickets für den restlichen Tag. Nach einem gelungenen Tennistag auf dem Centre Court am Hamburger Rothenbaum kann man den restlichen Abend auf der Anlage ausklingen lassen.

Beim Schlendern über das Gelände besteht die Möglichkeit, auf den Nebenplätzen weitere Spiele zu beobachten oder den Profis beim Training zuzusehen.

Bevor man erneut durch das blau weiße Tor geht und das Gelände verlässt, kann man sich mit einem letzten Blick auf die große Anzeigetafel einen Überblick über die Spielergebnisse verschaffen und die Paarungen für den nächsten Tag unter die Lupe nehmen.

Denn noch bis zum 24. Juli wird auf der vielseitigen Tennisanlage an der Hallerstraße die gelbe Filzkugel übers Netz geschlagen.

Kerstin Wittemeier

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