Tennis World Team Cup 2011 – Day 7

Florian Mayer: Als Gejagter in Paris

Entspannt sitzt Florian Mayer im Interviewraum Nummer zwei. Die Arme vorne auf den Tisch gelegt schaut er freundlich in die kleine Runde Journalisten und wartet auf die Fragen. Gerade hat er seine erste Partie von Roland Garros erfolgreich bewältigt, den Russen Igor Kunitsyn mit 6:3, 4:6, 6:4 und 6:3 besiegt. Wie zufrieden ist er mit seiner Leistung? Das war ein echter Härtetest, sagt er und blickt ernst. Ich bin richtig gefordert worden, das war ganz schön eng. Ein bisschen angespannt sei er zu Anfang gewesen. Der Grund: Es ist jetzt anders als früher, denn jetzt bin ich der Gejagte“, erzählt er.
Schlüsselmoment in München
Es ist eine neue Situation für Florian Mayer bei diesem Grand Slam-Turnier. Zum ersten Mal ist er als bester deutscher Spieler bei einem Major-Event dabei. Zum ersten Mal als gesetzter Top 20-Profi. Und zum ersten Mal mit diesem neuen, großen Selbstbewusstsein. Ich traue mir fast jeden Gegner zu, erklärt er.
Dieses Jahr in München erlebte Mayer einen Schlüsselmoment. Bei den BMW Open erreichte er das Finale, verlor dort in drei Sätzen gegen Nikolay Davydenko. Dadurch verbesserte er seine bis dahin beste Ranglistenposition – bis auf Platz 30. Die Endspiel-Niederlage war zwar bitter, erzählt Mayer, aber irgendwie ist da der Knoten geplatzt. 
Dass er sich wohlfühlt auf dem Court, bewies er wenig später. Beim Masters 1000 in Madrid kam er bis ins Viertelfinale, danach holte er als zusätzlichen Motivationsschub – mit dem deutschen Team auch noch den Titel bei der Mannschaftsweltmeisterschaft in Düsseldorf. Auch dafür gab es Ranglistenpunkte. Und so erreichte Mayer nach dem Sieg am Rochus Club seine derzeitige Top-Position: Nummer 19 der Welt. Der Aufstieg im Ranking von 30 bis jetzt auf 19 ging fast wie von selbst, erzählt Mayer und wirkt selbst ein wenig überrascht über das, was er erreicht hat.
Fest steht: Florian Mayer hat jede Menge Selbstbewusstsein getankt. Er strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Und: Er hat richtig Spaß an seinem Job. Ich will jetzt richtig Gas geben, sagt er. Auch wenn er sich in der ersten Runde etwas schwer getan hat, auch beim nächsten Match ist er der Favorit. Dort wartet der kolumbianische Qualifikant Alejandro Falla, Nummer 120 der Welt. Sein Name dürfte vor allem durch seinen Wimbledon-Auftritt im letzten Jahr in Erinnerung geblieben sein. Dort lieferte Falla in der ersten Runde Roger Federer einen harten Kampf, führte sogar mit 2:0 Sätzen bevor er in fünf verlor. Florian Mayer ist nach seinem harte erkämpften Erstrundensieg in Paris vorbereitet. Seine klare Ansage: Ich kann mich auf jeden Fall noch steigern.
Nina Hoffmann

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