Belgian player Justine Henin hist a back

Justine Henin kehrt zurück

Jetzt kommt sie also tatsächlich zurück: Justine Henin, im Mai 2008 als Nummer 1 der Weltrangliste überraschend zurückgetreten, will bei den Australian Open 2010 ihr Comeback geben. Schon seit Wochen hatten belgischen Medien heftig über eine Rückkehr von Henin spekuliert.

Während der US Open, als die Siegesserie von Tour-Rückkehrerin Kim Clijsters immer unglaublicher wurde, heizten belgische Journalisten die Gerüchte um ein Comeback von Henin an. Sie erzählten und schrieben, dass Henin am 15. September eine Pressekonferenz in Brüssel geben würde. Das könne ja nur einem Zweck dienen: den Wiedereinstieg ins Tourleben zu verkünden. Die Pressekonferenz wurde jedoch kurzfristig gestrichen. Angeblich um Kim Clijsters Schlagzeilen aus New York nicht in den Schatten zu stellen und der langjährigen Rivalin nicht die Show zu stehlen.
Stattdessen trat Henin am 10. September in Brüssel vor die Presse in ihrer Funktion als UNICEF-Botschafterin. Sie wies dort auf die Wichtigkeit von Tetanus-Impfungen für Kinder der dritten Welt hin und erzählte von ihren Reisen in den Kongo sowie nach Kambodscha, die ihr die Augen für dieses Problem öffneten. Wir sind heute hier, um eines der wichtigsten Themen unserer Zeit zu diskutieren: Kindersterblichkeit, betonte Henin zu Beginn ihres Auftritts. Fragen zu ihrem möglichen Comeback waren unerwünscht.

Dennoch wurden sie gestellt. Aber Henin beantwortete sie nicht. Das wiederum interpretieren belgische Medien nun so: Während Henin früher jede Gelegenheit nutzte, um eine Rückkehr ins Profitennis kategorisch auszuschließen, wird ihre neue Zurückhaltung gegenüber dieses heiklen Themas nun als Indiz dafür gewertet, dass an den Gerüchten vielleicht doch etwas dran sein könnte. Womit wieder einmal bewiesen wäre, dass keine Antworten auch irgendwie Antworten sind.

Plötzlich wurde ein Zitat von der Frau von Carlos Rodriguez ausgegraben. Rodriguez war Henins längjähriger Coach, mit dem sie nun eine Tennis-Akademie in Belgien betreibt. Seine Gattin sagte der belgischen Zeitung Vers l´Avenir: Es deutet sich etwas an, aber ich darf darüber nicht reden. Eine Aussage, die die Phantasie der Belgier befeuerte. Nun sickerte durch, dass Henin am Ende des Jahres Showkämpfe im belgischen Charleroi und in Dubai absolvieren wird. Um sich fit zu machen, würde sie drei Mal die Woche trainieren. Woran das erinnert? Genau, an Kim Clijsters. Bei der begann das Comeback auch mit der Vorbereitung auf einen Showkampf.
In der Zwischenzeit meldete sich Marc Wickmayer, Vater und Trainer von Yanina Wickmayer (Halbfinalistin bei den US Open). Er habe angeblich schon die Rückkehr von Clijsters exakt vorhergesagt und gehe nun davon aus, dass Henin im Februar 2010 bei den Open Gaz de France in Paris wieder an den Start gehen würde. Die Tageszeitung De Standard fand zudem raus, dass Henin sich 14 neue Schläger bestellt hätte. Ihr altes Wilson-Modell, mit dem sie bis zuletzt auf der Tour spielte. Und ein Engagement für das Theaterstück Arrete de pleurer Penelope, bei dem sie vom 24. Oktober bis 20. Dezember in belgischen Theatern aufgetreten wäre, ließ sie kurzfristig platzen. Die Interpretation der heimischen Presse ließ nicht lange auf sich warten: Henin bräuchte die Zeit, um sich intensiv auf ihr Comeback vorzubereiten.

Am Dienstag machte Henin nun reinen Tisch und gab im belgischen Fernsehen ein Interview. Ihre Botschaft: „Ja, ich komme zurück!“ Belgien erlebt nun den zweiten Teil seines Tenniswunders: Erst verschwanden die Nationalheldinnen Clijsters und Henin recht abrupt, jetzt sind beide wieder gemeinsam an Start. „Das ist größer als die größte Krise der belgischen Fußball-Nationalmannschaft, die wir gerade erleben“, sagte Bart Lagae, Sportredakteur bei der Tageszeitung „Nieuwsblad“, tennismagazin.de. „Belgien dreht jetzt durch.“ 
 
Tim Böseler

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