Serbian Novak Djokovic tries to return a

Madrid: Nächstes Jahr mit blauem Sand und bunten Bällen?

von Florian Vonholdt

Novak Djokovic überlegt, ob er besser mit Fußballschuhen auflaufen oder gleich die Hilfe von Actionheld Chuck Norris in Anspruch nehmen sollte. Milos Raonic fühlte sich an die Schlümpfe erinnert und Richard Gasquet sowie Jürgen Melzer verglichen den blauen Court in Madrid mit einer Eisbahn. Nicht viele gute Meinungen sind während des Turniers von den Profis zu vernehmen. Ich habe noch niemanden gehört, der den blauen Sand mag, sagt Novak Djokovic. Die Bälle sollen ungewohnt abspringen und der Belag soll sehr rutschig sein.

Ganz anderer Meinung ist derjenige, der diese Idee zu verantworten hat und damit für ein Novum auf der Tour gesorgt hat: Ion Tiriac. Das Ansinnen des milliardenschweren Ex-Managers von Boris Becker ist klar: größtmögliche Aufmerksamkeit. Wir haben 100 Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt. Denen müssen wir etwas bieten. Mit der neuen Farbe soll sich der Ball für TV-Zuschauer besser vom Untergrund abheben. Entscheidender aber ist: Die Firmenfarbe des Turnier-Hauptsponsors (eine spanische Versicherung) ist blau – was bestimmt kein Zufall ist.Djokovic & Co. fühlen sich übergangen

An die Spieler hat der 71-Jährige offensichtlich weniger gedacht. Vor allem die Topstars beklagen sich im Hinblick auf die anstehenden French Open lautstark. Was Djokovic besonders störte war, dass diese Entscheidung ohne Einverständnis der Spieler getroffen wurde. Dies richtet sich nicht nur an Tiriac, sondern auch an die ATP, die ihren Stars wenig Mitbestimmungsrechte einräumt. Wenn nicht einmal die Topspieler gefragt wurden, ob sie mit der Änderung einverstanden sind, dann heißt das schon was. Ich hoffe, dass sich hier keiner verletzt, schob der Weltranglistenerste nach.

Tiriac räumte ein, dass der Belag zu rutschig sei, argumentierte aber gleichzeitig: Vor zwei Wochen in Monte Carlo haben sich drei Spieler schwer verletzt. Womit er deutlich machen wollte, dass auch roter Sand seine Tücken hat.

Unterstützung bekam Djokovic sowohl von Rafael Nadal (Blauer Sand ist ein Fehler) als auch von Roger Federer. Wir hätten andere Möglichkeiten gehabt. Es ist nicht gut, dass Tiriac solche Dinge in der Hand hat, sagte der sonst eher zurückhaltende Schweizer. Freitag sickerte zudem durch: Andy Murray, der angeblich wegen einer Rückenverletzung nicht in Madrid antritt, soll seinen Start wegen der blauen Asche abgesagt haben. Das behauptet zumindest Toni Nadal, Onkel und Coach von Rafael Nadal, in einem Interview mit einem spanischen Radiosender.
Tiriacs neuste Idee: grüne und orangefarbene Bälle

Nadal hat nach seinem Ausscheiden gegen Landsmann Fernando Verdasco bereits Konsequenzen angekündigt. Wenn sich die Dinge in Madrid nicht ändern, werde ich 2013 ein Turnier weniger in meinem Kalender haben. Dabei sollte der blaue Untergrund doch exakt die gleichen Spieleigenschaften besitzen, wie der rote. So erklärt es zumindest der Platzverantwortliche Gaston Gloup, der 20 Jahre lang die Courts in Roland Garros hergerichtet hat. Alle Materialien sind identisch. Bei der blauen wie bei der roten Farbe handelt es sich um natürliche Farben. Dem blauen Sand fehlt lediglich das Eisenoxid. Der Kies wurde gefärbt und gekocht, ganz so wie der rote Sand. Allerdings verursacht dieser Herstellungsprozess dreimal so hohe Kosten, wie bei rotem Sand.

Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Idee Nachahmer findet, ist eher gering. Dazu ist zum einen der Herstellungsprozess zu kostspielig und zum anderen ist die Resonanz derjenigen, die auf dem blauen Belag spielen sollen, alles andere als positiv. Unbeirrt aller Diskussionen arbeitet Tiriac bereits an einer weiteren Innovation: phosphoreszierende orangefarbene oder grüne Bälle. Für einen noch besseren Kontrast zum blauen Bodenbelag.
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