Chinese tennis player Li Na plays a fore

Mail aus Melbourne: Starrummel auf chinesisch

China ist ein großes Land. Entsprechend viele chinesische Journalisten sind vor Ort. Der Rummel, den sie um ihre Tennisspieler veranstalten, ist allerdings ein wenig befremdlich. Wenn eine chinesische Spielerin zur Pressekonferenz kommt, erwartet sie stets eine riesige Meute an Medienleuten. Diese bringen nicht nur Zettel und Stift mit, sondern schleppen auch vier mächtige Videokameras herbei, die sie der Athletin so dicht vor dem Gesicht platzieren als wollten sie ihr bis in die Nasenlöcher zoomen. Dies passiert nicht nur bei den Topstars Na Li und Jie Zheng, die beide das Viertelfinale erreicht haben. Nein, auch alle Doppelspielerinnen werden regelmäßig belagert. 

Chinas beste Spielerin Na Li stört der Trubel nicht. „Ich mag die Journalisten“, sagt sie. Freundlich lächelnd absolviert sie den „Presse-Parcour“ – vom Fernsehen, zum Radio zum Zeitungsinterview. Sie spricht mit allen, die etwas von ihr wissen möchten, und hat dabei sogar noch lustige Sprüche auf Lager. Na Li hat selbst einmal Medienwissenschaften an der Uni studiert. „Um rauszufinden, warum manche Leute falsche Sachen schreiben“;, erzählt sie und grinst. Dahinter gekommen ist sie während des Studiums zwar nicht, aber zumindest weiß sie nun in etwa, wie Medienleute ticken. 
Die 27-Jährige, die zum dritten Mal im Viertelfinale eines Grand Slam-Turniers steht, trainiert übrigens in München mit Thomas Hogstedt. Und wer hätte es gedacht – eine Sache, die ihr an Deutschland am meisten gefällt, ist das Bier. „Ich trinke für mein Leben gerne Radler“, sagt sie und lacht. „Das ist ein bisschen süß, ein Mädchengetränk eben.“ Vorerst ist das leckere Gesöff für sie allerdings tabu. Am Mittwoch will sie mit einem Sieg gegen Venus Williams ihr erstes Grand Slam-Halbfinale erreichen. 
Nina Hoffmann 

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