Rafael Nadal of Spain speaks during a pr

Nadal contra Federer

von Tim Saatjohann

Abfällige Äußerungen gegenüber dem Kontrahenten? Niemals! Im Gegenteil: Immer wieder bekundeten Roger Federer und Rafael Nadal ihren großen Respekt und die hohe Wertschätzung füreinander. Nadal bezeichnete Federer bislang sogar stets als besten Spieler aller Zeiten, gegen den zu spielen eine Ehre sei. Selbst als er den Schweizer in der Weltrangliste überholte, hatte es den Anschein, als sehe er ihn nicht nur als Konkurrenten, sondern als Vorbild. Das scheint nun vorbei zu sein.
Vor den Australian Open kritisierte der Mallorquiner Federers Verhalten als Präsident der Spielergewerkschaft überraschend deutlich. Es ist leicht zu sagen: Ich mache nichts, alles ist gut und ich bleibe ein Gentleman, während sich andere verbrennen, schimpfte Nadal und warf dem Schweizer damit vor, sich nicht ausreichend für die Interessen der Spieler einzusetzen.
Die Vorgeschichte: Federer hatte in der Vergangenheit immer betont, dass jeder Spieler selbst wählen könne, wo und wie häufig er spielt, während Nadal und viele andere Profis eine Verschlankung des Turnierkalenders fordern. Außerdem plädiert der Spanier für eine Weltrangliste, die auf den Ergebnissen der letzten zwei Jahre basiert, um die Profis bei Verletzungen besser zu schützen. Federer hingegen will auch in diesem Punkt am Status Quo festhalten.
Ich liebe den Sport ebenso wie Roger, aber das heißt nicht, dass es nicht auch Dinge gibt, die man verbessern kann, sagte Nadal und fuhr fort: Vielleicht hat er (Federer) einen super Körper und wird seine Karriere wie eine blühende Rose beenden. Aber weder bei mir, noch bei Murray oder Djokovic wird das so sein!
Federer reagiert gelassen auf die Kritik

Die Reaktion des Weltranglistendritten auf die harschen Vorwürfe fiel seinem Naturell entsprechend ruhig und souverän aus. Mit wenigen Worten nahm er dem Thema die Schärfe: Wir können nicht immer einer Meinung sein. Früher hat er mir bei allem zugestimmt und gesagt: Was auch immer Roger entscheidet, ich bin damit einverstanden. Heute ist er viel erwachsener. Er hat seine eigene Meinung und das ist toll. Einen kleinen Seitenhieb konnte er sich aber nicht verkneifen: Ich verfolge nur einen anderen Weg und diskutiere das nicht auf Pressekonferenzen“, kommentierte er den Weg, über den Nadal seine Kritik kundtat.
Nadal ruderte am Tag darauf dann auch direkt zurück und war bemüht die Wellen, die seine Aussagen geworfen haben zu glätten. Ich hätte das nicht über die Presse sagen sollen. Ich hatte immer ein tolles Verhältnis zu Roger und das habe ich auch nach wie vor, sagte er.
 
Djokovic unterstützt Federer
 
Der Weltranglistenerste Novak Djokovic gab Nadal Recht, es müsse sich am Turnierkalender dringend etwas ändern. Schaut einfach auf die Verletzungen, die die Spieler nach der Saison haben, vor allem die Topleute, meinte der Serbe, der zum Ende des letzten Jahres ebenfalls mit körperlichen Problemen kämpfte. Dennoch rügte auch er Nadals Entscheidung, dieses Thema vor der Presse zu diskutieren und stimmte Roger Federer zu: Ich finde ebenfalls, es ist das Beste, über solche Dinge detailliert hinter verschlossenen Türen zu sprechen.

Soweit das Spitzentrio in Sachen Sportpolitik. Wer sportlich die Nase vorn hat, wird man spätestens am 29. Januar sehen. Dann steigt das Finale in Melbourne.
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