Rakuten Open 2009 Day 3

Petzschner-Blog: „Den Anzug bekomme ich vom Club“

Liebe tennis magazin.de-Leser,

ich stehe im Finale von Wimbledon. Ich hätte es nicht geglaubt, wenn mir das jemand vor zwei Wochen gesagt hätte. Es ist ein Traum, und ich freue mich riesig. Ich war schon sehr enttäuscht, als ich im Einzel ausschied. Das Match gegen Nadal war knapp. Ich hatte meine Chancen. Aber dann ging der Blick nach vorne. Ich habe das Match als zusätzliche Motivation fürs Doppel gesehen. Dass es dann so gut klappt – damit hätte niemand rechnen können.

Aber wir spielen wirklich gut. Bis zum Halbfinale haben Jürgen (Melzer) und ich nur einen Satz abgegeben. Wir harmonieren perfekt. Es hilft enorm, dass wir so gut befreundet sind. Man hat kein schlechtes Gefühl, wenn man mal einen Ball verschlägt. Wir können uns aufeinander verlassen. Als meine Frau Dewi abreiste, um sich um unseren Sohn in Deutschland zu kümmern, zog Jürgen bei mir im Haus in Wimbledon ein. Am Freitag abend nach dem Sieg gegen Wesley Moodie und Dick Norman haben wir nicht groß gefeiert. Wir waren zu Hause, haben uns Pizza bestellt. Das Feiern kommt noch so oder so.

„Wimbledonsieger Petzschner das klingt nicht schlecht“

Allein der Final-Einzug ist eine Riesensache. Klar, man will mehr. Aber schon das Match am Freitag war harte Arbeit. Wir hatten zwar mit 2:0-Sätzen geführt, aber dann hatten wir ein bisschen Pech, konnten einen Matchball im vierten Satz nicht nutzen. Und plötzlich stand es 2:2 auf dem fast ausverkauften Court No. 1. Am Ende, denke ich, haben wir aber verdient gewonnen. Und direkt nach dem Match war es schon sehr emotional auf dem Platz. Wer gesehen hat, wie ich auf die Knie gesunken bin, hat schon gesehen, dass eine Last abfällt.

Im Finale wird es wieder nicht einfach. Wir spielen gegen Robert Lindstedt und Horia Tecau. Die haben zuletzt in s-Hertogenbosch gesiegt. Die haben einen Lauf. Das sind richtige Doppelspezialisten. Jürgen und ich haben uns Anfang des Jahres ja nur sporadisch fürs Doppel verabredet. Bei uns war immer das Einzel im Fokus. Ich denke, das Finale ist komplett ausgeglichen.

Ein bisschen planen muss man natürlich schon. Eventuell geht es ja am Sonntag noch zum Champions Dinner. Einen Anzug habe ich nicht dabei, aber den würde mir der Club stellen. Ich hoffe, es klappt mit dem Sieg. Wimbledon-Sieger Philipp Petzschner – das würde nicht schlecht klingen.

Grüße aus London

Euer
Philipp
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