Florian Mayer steht vor seinem Comeback.

Florian Mayer exklusiv: „Ich habe wieder richtig Lust!“

Nach mehr als einjähriger Verletzungspause kehrt Florian Mayer Anfang April in Monte Carlo auf die Tour zurück. Als Vorbereitung spielt er ein Futureturnier ab Montag im kroatischen Rovinj. Der 31-Jährige sprach mit tennismagazin.de über seine Leidenszeit, Gedanken an ein Karriereende und seine Ziele für die Saison 2015.

Herr Mayer, Sie geben ab dem 13. April ihr Comeback beim ATP-Turnier in Monte Carlo auf Sand. Warum gerade dort?
Mayer: Ich möchte nach der langen Pause gleich in die Sandplatzsaison starten, und Monte Carlo ist das erste große Turnier auf Sand.

Weshalb hat sich Ihre Rückkehr so lange verzögert? Sie waren ein Jahr lang nicht auf der Tour unterwegs.
Leider war die Verletzung doch langwieriger als ursprünglich gedacht. Die Reha und die Aufbaumaßnahmen konnten nur langsam nach und nach erfolgen.

Die Diagnose im vergangenen März lautete Ödem im Schambein. Wie bekommt man so etwas? Eine Form der Überbelastung?
Ich bin nun seit über 12 Jahren auf der Tour. Zwar war ich bisher weitestgehend verletzungsfrei, für den Körper ist das aber trotzdem eine Belastung. Die Verletzung, die ich hatte, ist im Sport nichts Ungewöhnliches. Im Fußball kommt sie zum Beispiel relativ häufig vor.

Florian Mayer

Rückkehr auf Sand: Florian Mayer gibt in Monte Carlo sein Comeback auf der ATP-Tour.

Wie wurden Sie behandelt? Konservativ oder mussten Sie sich einer OP unterziehen?
Die Behandlung war ausschließlich konservativ. Das Wichtigste, was ich dabei haben musste, war Geduld.

War es im Alltag schmerzhaft oder nur unter Belastung?
Am Anfang war alles schmerzhaft, egal ob ich mich bewegt habe oder schlafen gegangen bin. Im Laufe der Zeit wurde es dann nach und nach besser, so dass ich zum Beispiel langsam anfangen konnte, Fahrrad zu fahren.

Wie verlief Ihre Zwangspause? Konnten Sie in irgendeiner Form trainieren oder war Ruhe das oberste Gebot?
Zu Beginn war Ruhe sehr wichtig. Dann habe ich begonnen, locker Fahrrad zu fahren; später konnte ich Krafttraining für den Oberkörper machen und auch anfangen, langsam zu joggen. Wichtig war aber, nicht zu übertreiben, sondern alles ganz langsam aufzubauen.

War es von Anfang an klar, dass die Verletzungspause so lange dauern würde oder gab es Rückschläge im Heilungsprozess?
Dass es so lange dauern würde, damit konnte niemand rechnen. Aber dass ich mich damit anfreunden müsste, dass es durchaus ein halbes Jahr brauchen könnte, bis die Verletzung komplett ausgeheilt ist, hatten mir die Ärzte schon früh gesagt.

Gab es in der schwierigen Phase auch Gedanken an ein mögliches Karriereende?
Nein. Natürlich war es nicht immer einfach, die nötige Geduld aufzubringen. Aber ich war grundsätzlich optimistisch, denn die Prognose der Ärzte war von Anfang an positiv, dass ich die Verletzung komplett auszukurieren werde.

Haben Sie sich mit „Leidensgenosse“ Tommy Haas zwischendurch ausgetauscht?
Nein, das haben wir nicht.