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Was macht eigentlich… Eva Pfaff?

Sie gehörte in den 80er-Jahren zum Fed Cup-Team und schaffte es bis in die Top 20. Heute ist Eva Pfaff Sportpsychologin und betreut Profiathleten.

Frau Pfaff, Sie arbeiten als Sportpsychologin. Das klingt nach einer erfolgreichen zweiten Karriere.
Rückblickend ist der Umstieg ins Berufsleben für mich tatsächlich gut gelaufen. Ich hatte den Vorteil, dass meine Eltern darauf bestanden, dass ich Abitur mache. So hatte ich eine gute Grundlage und konnte Psychologie in Frankfurt studieren.

Für andere Profisportler ist der Übergang in einen normalen Beruf schwieriger. Sie haben Ihre Diplomarbeit über dieses Thema geschrieben. Was kam dabei heraus?
Als Leistungssportler ist man von klein auf mit seinem Sport verbunden, er geht in Fleisch und Blut über. Wenn man ihn aufgibt, ist das ein großer Verlust. Ich habe den Umstieg vom Sport in den Beruf anhand von Interviews mit Leichtathleten, Rad- und Skifahrern sowie Tennisspielern analysiert. Bei meiner Untersuchung kam heraus, dass der Übergang für Tennisspieler schwieriger ist.

Warum ist das so?
Weil Tennisspieler oft sehr früh die Schule verlassen. Sie pausieren auf dem Bildungsweg oder brechen ihn komplett ab. Und auf der Tour ist es schwer, Ziele für die Zeit nach dem Sport vorzubereiten. Es lässt sich als Tennisprofi fast nichts planen, man ist ständig unterwegs.

Welche Sportler betreuen Sie?
Viele Spitzensportler: Tennisspieler, Leichtathleten, Schwimmer, Golfer, Kutschfahrer.

Kutschfahrer?
Ja, Kutschfahren ist tatsächlich ein internationaler Wettkampfsport (lacht). Ich betreue einen amerikanischen Kutschfahrer, bin dafür in die USA gereist und war bei den Weltreiterspielen.

Haben Sie es selbst einmal ausprobiert?
Nein, aber ich bin oft mitgefahren. Viele der Beratungsgespräche fanden auf der Kutsche statt. Das war quasi ein fahrendes Büro.

Spielen Sie noch Tennis?
Ab und zu. Ich halte mich zudem mit anderen Sportarten fit, fahre gerne Mountainbike und Rennrad. Außerdem spiele ich Golf, gehe laufen, wandern oder Skifahren.

Verfolgen Sie das Tennisgeschehen im TV?
Ja, ich schaue mir viele Sportarten an. So informiere ich mich – auch für Interviews, die ich für die Zeitschrift Leistungssport mit Bundestrainern und Athleten führe. Im Damentennis kenne ich mich auch noch ganz gut aus.

Haben Sie die große Bühne gemocht?
Mir hat das viel Spaß gemacht. Aber natürlich macht es mehr Spaß, wenn man gewinnt.

Sie haben ja öfter mal gewonnen.
Schon. Aber gerade in Deutschland zu spielen, bedeutet mehr Druck. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Zuschauer nur mit Siegen zufrieden zu stellen sind. Als Spieler gibt man sich immer viel Mühe zu gewinnen. Wenn es mal nicht gut läuft, verkrampft man und es kann passieren, dass gar nichts mehr geht.

Erinnern Sie sich gerne an den Fed Cup?
Damals war das ja noch der Federation Cup und ging eine Woche. Es war immer interessant, wenn lauter Einzelkämpfer plötzlich als Team agieren sollten – keine leichte Aufgabe.

Hat es bei Ihnen funktioniert?
Bei mir genauso gut oder schlecht wie bei den anderen. Das hängt immer auch von der Rolle ab, die man im Team hat. Es ist anders, wenn du die Nummer eins oder zwei bist und auf jeden Fall Einzel und Doppel spielst. Ich war Nummer drei oder vier. Da gab es schon Momente, in denen ich gerne spielen wollte, aber nur auf der Bank saß.

Haben Sie noch Kontakt zu ihren Ex- Kolleginnen?
Mit Steffi Graf ganz selten, mit Bettina Bunge halte ich Kontakt über die modernen Medien. Und Claudia Kohde-Kilsch sehe ich hin und wieder.zapatillas air jordan 1 outlet | cheap air jordans 1 high