2016 BNP Paribas Open – Day 3

INDIAN WELLS, CA - MARCH 09: Rafael Nadal of Spain talks to the media during day three of the BNP Paribas Open at Indian Wells Tennis Garden on March 9, 2016 in Indian Wells, California. (Photo by Julian Finney/Getty Images)

Nadal über Doping: „Ich bin ein fairer Sportsmann“

Dann stellt ein Reporter die Frage, ob man nicht in Versuchung komme, die Regeneration zu beschleunigen und ob Nadal nicht frustriert sei, dass er nicht nachhelfen könne.

Man merkt, wie es beginnt, bei Nadal zu brodeln. Sein anschließender Monolog lässt sich in etwa so übersetzen: „Weißt du was: Ich habe oft gehört, das meine Person mit Doping in Verbindung gebracht wurde. Ich bin müde, darüber zu reden. Ich war immer sehr traurig, wenn ich verdächtigt wurde. Ich bin komplett sauber. Ich habe so hart trainiert in meiner ganzen Karriere. Wenn ich verletzt bin, bin ich verletzt. Ich nehme nichts, um schneller wieder zurückzukommen. Ich bin nie in Versuchung gewesen, etwas Verbotenes zu tun. Ich glaube an den Sport und seine Werte, die gesellschaftliche Bedeutung und die Vorbildfunktion für die Kids. Wenn ich etwas tun würde, was dem widerspricht, würde ich mich selbst belügen.“

Und weiter: „Ich bin ein fairer Sportsmann und ich liebe den Sport als Spieler, als Wettkämpfer und als Fan. Ich verfolge jede Sportart und wenn etwas Negatives passiert, bin ich traurig.“ Dann fixiert Nadal den Fragesteller und sagt: „Hör auf damit.“

Nadal zum Wettskandal: „Ich glaube nicht, dass es auf der ATP-Tour passiert“

Die nächste Frage – es geht um den Wettskandal. Nadal sagt: „Ich glaube nicht, dass es auf der ATP Tour passiert. Ich bin jede Woche auf Turnieren und ich müsste ziemlich dumm sein, falls ich es nicht mitbekomme. Ich sehe die Spieler in jedem Match kämpfen.“ Was bei unterklassigen Turnieren passiert, wisse er nicht.

Die 15 Minuten sind fast rum – letzte Frage. Es geht um die Injektionen in Nadals Knie, die umstrittenen Stammzellen-Therapien. Die Reporterin sieht Nadal fast flehentlich an, so als habe sie Angst, er würde explodieren.

Nadal

GUT GELAUNT AM ENDE: Nadal posiert mit einem Fan-Plakat.

Aber Nadal bleibt cool, sagt: „Ich rege mich nicht auf. Die Fragen sind gut. Ich will, dass die Leute die richtige Information bekommen.“ Und weiter: „Ich bin während meiner ganzen Karriere offen gewesen. Ich versuche nicht, mich zu verstecken. Ich war immer ehrlich, sehr fair mit euch. Wenn ich kein Selbstbewusstsein hatte, habe ich es gesagt. Wenn ich verletzt war, habe ich es gesagt. Ich habe gesagt, was ich getan habe, um mich zu erholen, dass ich Stammzellen-Therapien gemacht habe. Das erste Mal war fantastisch, das zweite Mal schlecht. Da musste ich sieben Monate pausieren.“

Nadal: „Ich habe nie etwas getan, was falsch ist“

Nadal setzt zum Schlusspunkt an: „Ich habe nie etwas getan, was falsch ist und ich werde nie etwas tun, was falsch ist.“ Dann beendet ein Offizieller das Interview, die Gesprächsrunde löst sich auf.

Was bleibt am Ende? Man muss nicht mit allem übereinstimmen, was Nadal sagt. Es war dennoch ein bemerkenswerter, höchst respektabler, weil authentischer Auftritt der früheren Nummer eins. Nadal steht anders als Sharapova nicht am Pranger – nicht annähernd. Und dennoch schwingt das Unausgesprochene, dieses „Er könnte ja“, immer mit, auch wenn es alles andere als fair ist gegenüber Nadal.

Doping- und Wettskandal – die Themen überschatten die ersten beiden wichtigen Turniere des Jahres, erst in Melbourne, jetzt in Indian Wells. Die Tennisszene ist mehr in Aufruhr, als sie sich selbst eingestehen will.

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