VC1

WTA-Wirrwarr: Die peinliche Panne von Nürnberg

Erst beerdigt, dann bejubelt: Die WTA-Tour hat sich mit dem Verwirrspiel rund um das Damenturnier von Nürnberg keinen Gefallen getan. Sie muss dringend ihre Kommunikation optimieren und ihre Turnierstandorte besser unterstützen.

Die Nachricht platzte wie ein zu früh gezündeter China-Böller in den Silvestertag hinein: Zur Mittagszeit verbreitete sich im Netz das Gerücht vom Ende des Damenturniers in Nürnberg. Auf der Website der Tourorganisation WTA war zu lesen: „Zwei weitere Turniere verabschieden sich: Oeiras in Portugal und Nürnberg in Deutschland.“ Und weiter: „Nürnberg gab es nur zwei Jahre, aber seine Champions sind beachtenswert. Die neuen WTA-Stars Simona Halep und Eugenie Bouchard gewannen dort ihre ersten Profititel.“ Wie ein besonders mitfühlender Nachruf auf die junge Nürnberger Veranstaltung klang das nicht gerade und mittlerweile ist die News von der WTA-Homepage entfernt worden. Deutsche Nachrichtenagenturen nahmen die Neuigkeit – verständlicherweise – in ihre Meldungen auf. Schwupps, war das WTA-Turnier von Nürnberg Geschichte.

VC2

Siegerlächeln: Eugenie Bouchard gewann 2014 in Nürnberg. (Foto: Getty Images)

Die Dementis ließen nicht lange auf sich warten. Fed Cup-Chefin Barbara Rittner, die das Turnier berät, kommentierte die Nachricht vom Ende Nürnbergs auf der Facebook-Seite von tennis MAGAZIN mit einem Wort: „Abwarten“. Am Neujahrstag twitterte sie: „Der Nürnberger Versicherungs Cup wird 2015 stattfinden! #goodnews“. Turnierdirektorin Sandra Reichel meldete sich ebenfalls am Jahresanfang zu Wort: „Nürnberg wird stattfinden.“ Details würde sie in Kürze mitteilen. Das Verwirrspiel um Deutschlands zweites WTA-Turnier neben dem Porsche Grand Prix in Stuttgart war perfekt.

„Eine bedauerliche Fehlinformation“

Am 6. Januar erschien dann eine aktualisierte Version des WTA-Kalenders für 2015 im Netz – mit Nürnberg in der dritten Mai-Woche (16. bis 23. Mai). Zwei Tage später folgte die offizielle Pressemitteilung der Nürnberger Turniermacher mit der erfreulichen Nachricht, dass ihr Event tatsächlich ausgerichtet wird. Zum Glück. Zur „Falschmeldung“ der WTA sagte Turnierdirektorin Sandra Reichel: „Hier handelt es sich um eine bedauerliche Fehlinformation der WTA, die ich zu entschuldigen bitte.“