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Kohlschreiber souverän, Mayer patzt Auftakt

Deutschlands Tennisspieler müssen gegen den Außenseiter nun sogar um den fest eingeplanten Einzug in das Viertelfinale der Weltgruppe zittern.

Kohlschreiber hatte sein Team zunächst erwartungsgemäß mit 1:0 in Führung gebracht. Der Augsburger bezwang Jae-Sung An im Auftakteinzel vor 3500 Zuschauern ohne Mühe mit 6:2, 6:2, 6:2. Mayer aber unterlag anschließend trotz einer kämpferischen Glanzleistung und von muskulären Problemen im Oberschenkel behindert gegen Hyung-Taik Lee mit 5:7, 3:6, 6:1, 7:6 (9:7), 3:6 und musste bei seinem fünften Einzeleinsatz für Deutschland die dritte Niederlage hinnehmen.

„Teilweise leider zu passiv“


„Im Davis Cup ist man leider angespannter als sonst, da kriegt man leichter einen Krampf. Das hatte ich sonst noch nie“, meinte Florian Mayer und fügte hinzu: „Ich habe toll gekämpft, war aber teilweise leider zu passiv.“

Gegen den solide spielenden 44. der Weltrangliste konnte Mayer seine Nervosität zunächst nicht ablegen. Der erfahrene Lee, der bereits sein 64. Davis-Cup-Match bestritt, machte deutlich weniger Fehler und gewann die ersten beiden Sätze verdient.

Anschließend aber kam Mayer überraschend stark zurück. Er nutzte einen Durchhänger von Lee zum Gewinn des dritten Satzes. Danach stand das Match auf Messers Schneide. Der oft so phlegmatisch wirkende Franke holte im vierten Satz einen 2:4-Rückstand auf. Im Tiebreak wehrte er nach dem besten Ballwechsel des Matches bei 5:6 sogar einen Matchball ab und hatte die zunächst enttäuschten Fans nun endgültig auf seiner Seite.

Im entscheidenden Durchgang war die Anstrengung beiden Spielern anzumerken. Sie liefen nicht mehr rund, das Match wurde zu einer reinen Willensangelegenheit. Am Ende hatte der sichtbar an Oberschenkelproblemen leidende Mayer weniger zuzusetzen und musste völlig erschöpft seinem fitteren Gegner doch noch den Sieg überlassen. „Wenn ich den Ausgleich schaffe, dann wollen wir unsere Chance auch nutzen“, sagte der 32-Jährige schon vor der Partie, „wir sind nur Außenseiter, aber wir haben nichts zu verlieren.“

Kohlschreiber siegt eindrucksvoll im Eiltempo


Am frühen Nachmittag wurde Kohlschreiber seiner haushohen Favoritenrolle gegen An, den Weltranglisten-329., eindrucksvoll gerecht. Im Eiltempo von nur 1:45 Stunden servierte der Augsburger seinen international bislang noch nicht in Erscheinung getretenen Gegner ab. „Ich bin sehr zufrieden, da war schon ein Klassenunterschied zu sehen“, freute sich der 24-Jährige, „es war für mich ein super Match-Sparring.“

Mit seiner „Trainingseinheit“ sparte er auch wertvolle Kraft für das Doppel am Samstag (13.30 Uhr/live im DSF), in dem er an der Seite von Philipp Petzschner für einen wichtigen Punkt sorgen soll. Nach Mayers Niederlage kann das Doppel schließlich schon vorentscheidende Bedeutung haben. Es ist deshalb äußerst wahrscheinlich, dass die Asiaten entgegen der ursprünglichen Aufstellung mit Lee an der Seite von Woong-Sun Jun antreten. „Ich hoffe, ich kann den Schwung mitnehmen“, sagte Kohlschreiber, „ich weiß nicht, was wir im Doppel zu erwarten haben.“

Klar scheint nach dem ersten Tag, dass er die alleinige Last für den angestrebten Weg ins Viertelfinale trägt. Er hat die Verantwortung als Nummer eins im Team in Abwesenheit des verletzten Tommy Haas angenommen. „Ich spüre, dass alle erwarten, der liefert uns die Punkte“, meinte Kohlschreiber, „das ist ein anderes Gefühl als bei meinen ersten beiden Davis-Cup-Einsätzen. Aber ich wollte diese Rolle ja unbedingt.“

Der Sieger des Erstrundenmatches trifft im Viertelfinale vom 11. bis 13. April auf den Sieger der Partie zwischen Peru und Spanien. Gegen die Spanier hätte Deutschland dabei ein Heimspiel, gegen Peru müsste die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) auswärts antreten. Der Verlierer muss im September in ein Relegationsspiel um den Klassenerhalt in der Weltrgruppe.

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