Ostapenko nach Zoff bei US Open: „Ich war nie eine Rassistin”
Jelena Ostapenko und Taylor Townsend gerieten nach ihrem Zweitrundenmatch bei den US Open aneinander. Angeblicher Auslöser des Streits: eine fehlende Entschuldigung.
Großer Zoff zwischen Jelena Ostapenko und Taylor Townsend in der zweiten Runde der US Open. Die US-Amerikanerin Townsend besiegte die Lettin Ostapenko mit 7:5, 6:1. Nach der Partie wurde es hitzig, als sich am Netz ein Wortgefecht zwischen den beiden Spielerinnen entwickelte. Ostapenko sagte ihrer Gegnerin, dass sie sich entschuldigen müsse. Townsend konterte: „Du kannst lernen, wie man mit einer Niederlage besser umgeht.“
Taylor Townsend and Jelena Ostapenko got in a heated interaction after their second round match at the US Open.
Townsend is on to the third round. pic.twitter.com/cOIYzoyfmG
— ESPN (@espn) August 27, 2025
Im On-Court-Interview erzählte Townsend, was die Lettin ihr gesagt habe. „Es ist ein Wettkampf. Leute werden sauer, wenn sie verlieren. Manche sagen doofe Sachen. Sie sagte mir, dass ich keine Klasse und keine Bildung habe und ich abwarten solle, was passiert, wenn wir außerhalb der USA sind. Ich freue mich darauf. Ich habe sie in Kanada außerhalb der USA geschlagen, ich habe sie hier in New York geschlagen. Mal sehen, was sie sonst noch zu sagen hat.“
Taylor Townsend recounted her interaction with No. 25 Jelena Ostapenko after their second round match at the US Open.
Townsend advanced to the third round after her upset win 👏 pic.twitter.com/jFvQHE8iTw
— ESPN (@espn) August 27, 2025
Ostapenko meldet sich via Instagram
Da Ostapenko von keinem Medienvertreter bei einer Niederlage angefragt wurde, war sie auch nicht verpflichtet, zur Pressekonferenz zu gehen. Via Instagram versuchte Ostapenko aufzuklären, warum sich Townsend denn bei ihr entschuldigen müsste. „Nach dem Spiel habe ich meiner Gegnerin gesagt, dass sie sehr respektlos war, da sie in einem entscheidenden Moment einen Netzball hatte und sich nicht entschuldigt hat, aber ihre Antwort war, dass sie sich überhaupt nicht entschuldigen müsse. Es gibt einige Regeln im Tennis, an die sich die meisten Spieler halten, und es war das erste Mal, dass mir so etwas auf der Tour passiert ist. Nur weil sie in ihrem Heimatland spielt, heißt das nicht, dass sie sich benehmen und tun kann, was sie will. Zu Beginn sollten alle Spieler mit dem Aufwärmen an der Grundlinie beginnen. Die Gegnerin kam heraus und begann sofort mit dem Aufwärmen, was sehr respektlos ist und gegen die Regeln eines Tennismatchs verstößt“, schrieb die Lettin und meinte damit, dass Townsend beim Warm-up sofort mit Volleys begann.
Ostapenko gab weiter an, dass sie nach der Szene, die im Internet sofort viral ging, viele Zuschriften erhielt. „Wow, wie viele Nachrichten habe ich erhalten, dass ich ein Rassist sei. Ich war in meinem Leben noch nie rassistisch und respektiere alle Nationen der Welt, für mich spielt es keine Rolle, woher jemand kommt. Im Tennis gibt es bestimmte Regeln, und wenn das Publikum hinter einem steht, darf man das leider nicht auf respektlose Weise gegenüber dem Gegner ausnutzen. Da ich aus einem so kleinen Land komme, habe ich leider nicht diese große Unterstützung und die Möglichkeit, in meiner Heimat zu spielen. Ich spiele immer gerne in den USA und bei den US Open, aber dies ist das erste Mal, dass jemand so respektlos an das Spiel herangeht.“
Townsend: „Es gab nie etwas zwischen uns”
Townsend, derzeit die Nummer eins im Doppel im WTA-Ranking, nimmt den kleinen Zoff gelassen auf und erklärte, dass sie keinerlei Vorgeschichte mit Ostapenko habe.
„Nein, da gab es nie etwas zwischen uns. Ich weiß nicht, was sie von mir hält, aber ich habe nichts gegen sie. Wie ihr gesehen habt, habe ich mich nicht zurückgezogen, denn man beleidigt mich nicht, vor allem nicht, wenn ich mich mit nichts als Respekt verhalte. Wenn ich dir Respekt entgegenbringe, erwarte ich auch Respekt. Das ist einfach eine Tatsache. Ich denke, das ist Tennis, oder? Ihr wisst, egal was passiert, es ist ich gegen euch, aber am Ende des Tages müssen wir uns gegenseitig respektieren und respektieren, was auf dem Platz passiert. Es ist ein Wettkampf. Es war unglücklich, aber es ist etwas, das ich auf meinem TikTok posten kann“, sagte Townsend mit einem Lachen.