Laura Siegemund verpasst ihren ersten Achtelfinaleinzug

Laura Siegemund verliert in der ersten Runde der US Open gegen Coco Gauff.Bild: AFP/SID/PAUL CROCK

US Open: Siegemund kritisiert Fans nach Niederlage

Laura Siegemund traf nach überstandener Qualifikation in der ersten Runde bei den US Open 2023 auf die US-Amerikanerin Coco Gauff. Die Fans im Arthur Ashe Stadium sorgten für eine Menge Aufregung und Enttäuschung bei der Deutschen.

Drei Matches hatte Siegemund bereits in der Qualifikation gewonnen. Am Montag, um 1 Uhr nachts, traf sie dann in der ersten Runde auf die an sechs gesetzte Coco Gauff ­– im vollbesetzten Arthur-Ashe-Stadium, dem Centre Court in New York.

Siegemund begann stark und breakte Gauff beim Stand von 2:2 und gleich darauf wieder bei 5:3. Heißt: Der erste Satz ging mit 6:3 an die Deutsche. Wie eng das Match insgesamt war, spiegelte das erste Spiel im zweiten Satz wieder. Dieses zog sich über 26 Minuten, mit dem besseren Ende für die Amerikanerin. Gauff, die Cincinnati-Siegerin, übernahm im zweiten Satz die Kontrolle und gewann mit 6:2.

Gauff in wilden Diskussionen mit der Schiedsrichterin

Im dritten Satz begannen dann beide Akteurinnen eher unschön zu spielen. Gauff gewann schnell zwei Aufschlagspiele der Deutschen und führte 3:0. Siegemund ließ sich fortan viel Zeit für ihre Aufschläge und Returns. Mit dem vollen Arthur Ashe im Rücken, was 23.000 Zuschauer umfassen kann, diskutierte Gauff jetzt immer häufiger mit der Schiedsrichterin, aufgrund des Verhaltens von Siegemund.

US Open 2023: Das Publikum ergreift Partei

Das Publikum stellte sich auf Seiten der US-Amerikanerin und brachte sich immer mehr in das Spiel ein. Bei Fehlern der Deutschen klatschten die Fans. Ließ Siegemund sich mehr Zeit bei ihren Aufschlägen, buhten sie.

Den Höhepunkt erreichte das Match als Gauff 4:1 und 40:0 im Entscheidungssatz führte. Siegemund ließ erneut mehr Zeit verstreichen, bis sie zum Returnieren bereit machte. Da sie schon zuvor eine Verwarnung für ihr Zeitspiel erhielt, verlor sie in dieser Situation durch den zweiten Verstoß sogar den Punkt. Also führte Gauff bis 5:1 im dritten Durchgang. Nun fing auch Siegemund an mit der Schiedsrichterin zu diskutieren – unter lauten Buhrufen der Fans.

Siegemund: Beinahe Comeback & verweigerter Handschlag

Gauff schien die klare Gewinnerin zu sein. Aber Siegemund wehrte sich nochmal. Nach drei gewonnenen Spielen am Stück stand es 5:4 für Gauff. Die Amerikanerin servierte zum Match und brachte ihr Aufschlagsspiel durch. Nachdem der Ball zum Matchverlust von Siegemund im Netz landete, ließ Gauff einen lauten Schrei los und schlug sich auf die Brust. Die Deutsche gratulierte ihr sichtlich frustriert und verweigerte der Schiedsrichterin den Handschlag.

Coco Gauff: „Ich habe heute definitiv hässlich gewonnen.“

Schon beim On Court Interview machte Gauff eine Bemerkung gegenüber ihrer Gegnerin. Auf die Frage, wie sie ihr Match beschreiben würde, antwortete sie mit einem langgezogenen „langsam“ in Anspielung an die Zeit, die sich Siegemund zwischen den Ballwechseln nahm. Auf der Pressekonferenz reflektierte sie ihre eigene Leistung: „Ich habe heute definitiv hässlich gewonnen. Es gab viele komische Ballwechsel.“

Siegemund: „Es ist das erste Mal, dass ich in einer Pressekonferenz weine.“

Laura Siegemund hingegen zeigte sich in ihrer Pressekonferenz zunehmend enttäuscht. Der Frust war nicht ihrer Gegnerin gewidmet, viel eher den Fans. „Sie hatten keinen Respekt für mich. Dieses unfaire, respektlose Verhalten gegen eine Nicht-Amerikanerin, das habe ich bislang nur auf diesem Court erlebt.“ Ihre Tränen konnte die 35-Jährige nicht zurückhalten: „Es ist das erste Mal, dass ich auf einer Pressekonferenz weine.“

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