The Glasgow Trophy – Day Three

GLASGOW, SCOTLAND - APRIL 30: Guillermo Olaso of Spain in action during his singles match with Evgeny Karlovskiy of Russian Federation on the third day of The Glasgow Trophy at Scotstoun Leisure Centre on April 30, 2018 in Glasgow, Scotland. (Photo by Mark Runnacles/Getty Images for LTA)

Mentaltraining: Welcher Spielertyp sind Sie?

Erfolg auf dem Court ist eine Frage des Charakters. Das behauptet Mentalcoach Heiko Hansen. Er analysiert für tennis MAGAZIN vier Spielertypen und gibt individuelle Tipps zur Verbesserung der mentalen Stärke. 

Es ist kein Geheimnis, dass enge Matches häufig im Kopf entschieden werden. Gewonnen und verloren wird zwischen den Ohren – das ist schon lange eine Binsenweisheit. Aber wussten Sie auch, dass vor allem Ihr Charakter ausschlaggebend dafür ist, wie erfolgreich Sie auf dem Court sind? Heiko Hansen, Sozialpädagoge und Mentaltrainer aus Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein, behauptet: Ihre Persönlichkeit entscheidet darüber, wie Sie auf dem Platz agieren. Sie verrät, ob Sie lieber offensiv oder defensiv spielen. Ob Sie Emotionen zeigen oder sich introvertiert verhalten. Und ob Sie überhaupt ein Wettkampftyp sind – oder bei Clubmeisterschaften und Medenspielen an der Theke besser aufgehoben wären.
„Tennis ist mental eine extrem anspruchsvolle Sportart. Technik, Präzision, Kampfgeist und Kreativität werden gefordert. Dafür muss das Gehirn enorme Leistungen vollbringen.  Aber die verschiedenen Areale im Kopf sind bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt“, erklärt Hansen. Heißt: Wie effektiv ein Sportler sein Talent umsetzen und welche Erfolge er erzielen kann, ist zu großen Teilen genetisch bestimmt. Zeigt er Schwächen im Umgang mit Drucksituationen und scheitert er deshalb oft an technisch, taktisch und physisch schwächeren Gegnern, liegt dies möglicherweise daran, dass seine Hirnstrukturen nicht auf Wettkämpfe ausgelegt sind.
Das mentale Talent eines Sportlers ermittelt Hansen mithilfe eines sogenanntes ViQ SportTests, der auf einem Businesstest beruht und den Hansen mit Psychologen für den Sport weiterentwickelt hat. Das Ergebnis soll Aufschlüsse geben, wie der Athlet gewisse Wahrnehmungen und Informationen verarbeitet und bewertet, wie sehr er an Zielen festhält und sich durchbeißt und wie groß seine Risikobereitschaft und seine Kreativität sind. Im Anschluss an den Test wird automatisch ein Persönlichkeitsprofil erstellt. Danach richtet Hansen später das individuelle Mentaltraining mit seinem Klienten aus – und trainiert vor allem die Bereiche, die schwächer ausgebildet sind. „Anhand des Persönlichkeitsprofils erkenne ich, ob sich ein Spieler für eine Profikarriere eignet oder nicht“, versichert Hansen. Für tennis MAGAZIN analysiert der Experte auf den nächsten Seiten vier Spielertypen und erklärt für jeden eine Mentalübung.