Jana Kandarr of Germany hits a backhand against Ta

Kam in die Top 50: Zu ihren besten Zeiten Stand Jana Kandarr auf Platz 43 im WTA-Ranking.

Was macht eigentlich Jana Kandarr?

Tennislolita, die neue Steffi Graf, das schönste Gesicht im deutschen Tennis – Jana Kandarr weckte in den 90er-Jahren viele Erwartungen. Jetzt ist die 34-Jährige auf Jobsuche.

(Das Interview wurde im April 2011 geführt!)

Kommt Tennis in Ihrem Leben noch vor?
Einen Schläger habe ich seit über einem Jahr nicht mehr angefasst.

In Stuttgart 2011 standen vier Deutsche im Viertel­finale. Wissen Sie, wann es das davor zuletzt gab?
Puh, ich habe keinen Schimmer.

Es war in Hamburg im Jahr 1995 …
… als ich meine erste Profisaison spielte.

Sie gehörten auch zu den vier Deutschen, die damals das Viertelfinale erreichten.
Wirklich? Ach stimmt, ich gewann gegen Brenda Schultz und dann begann der ganze Rummel. Ich sollte die neue Steffi Graf werden – was für ein Irrsinn. Tennis ist schon ein grausames Geschäft. Es geht nur um Siege. Wer das nicht schafft, heult sich abends im Hotelzimmer die Augen aus dem Kopf.

Wie oft haben Sie früher geweint?
Eher selten. Ich habe mir das nicht so zu Herzen genommen. Was mich mehr mitgenommen hat, war der Hype in den Medien. Ich habe nie verstanden, warum ein Mensch, der nur ganz gut den Ball über ein Netz spielt, so viel ­Aufmerksamkeit bekommt.

1999 schrieb eine Zeitung über Sie: „Jana Kandarr – die Frau, die Claudia Schiffer wie Boris Jelzin aussehen lässt.“
Ich habe zu meiner Profizeit nichts über mich gelesen. Mir war das alles irgendwie fremd.

Aber Ihr Äußeres war schon hilfreich?
Logisch. Ich schaue mir auch lieber Jens ­Lehmann als Oliver Kahn an. Nur: Als Profi war ich nicht so weit, um daraus Kapital zu schlagen. Das können Julia Görges und Andrea Petkovic heute viel besser. Sie verkaufen sich gut und haben Spaß dabei.

Stimmt es, dass Sie eigentlich Linkshänderin sind, Tennis aber mit rechts spielen?
So ist es. Ich bin in der DDR groß geworden und wurde dort „umerzogen“: von links auf rechts. Obwohl mein linker Arm stärker ist.

Werden Sie irgendwann wieder spielen?
Warum nicht? Am liebsten in einer Mannschaft mit netten Menschen, mit denen ich auch ein schönes Glas Wein trinken kann.

Womit beschäftigen Sie sich aktuell?  
Mit der Jobsuche. Ich habe Diplom-Georgrafie studiert und möchte nun in dem Bereich arbeiten.

Interessant, dann haben wir den gleichen Studienabschluss …
Dann wissen Sie ja, dass es nicht so einfach ist, als Geograf einen guten Job zu finden.