2011 French Open – Day Two

Tommy Haas: Comeback überstanden

Ahh…..diese Rückhand! Einhändig. Schnurgerade die Linie entlang. Ein Genuss! Herrlich war es anzusehen, wenn Tommy Haas den Ball auf diese Weise im gegnerischen Feld versenkte. Anerkennende Ohs und Ahs erntete er dafür vom Publikum, das sich auf den engen Sitzreihen von Court Nr. 17, am äußersten Ende der Anlage von Roland Garros, drängelte. Genau diese Rückhand half dem 33-Jährigen vor allem im zweiten Satz dieses Erstrundenmatches der French Open, den er knapp gewann. Auch der dritte Durchgang war eng, doch die Rückhand saß schon nicht mehr ganz so perfekt. Haas verlor im Tiebreak. Dann wurde es immer schwerer. Tommy Haas wirkte müde. Er kämpfte, er fluchte, er versuchte alles. Doch die Puste langte nicht. Zwischendurch setzte er sich auf den Stuhl des Linienrichters, wo ein klein wenig Schatten war, und schnaufte: Ich kann nicht mehr. Es war nichts zu machen. Nach 15-monatiger Verletzungspause fehlte dem Deutschen deutlich die Spielpraxis. Und die Fitness. Endstand: 4:6, 6:4, 6:7, 4:6. 

Enttäuscht und froh zugleich

Zumindest eine Runde wollte er gewinnen hier in Paris. Es hat nicht gereicht gegen den zehn Jahre jüngeren Gegner Marsel Ilhan aus der Türkei. Nach dem Match war Haas enttäuscht und froh zugleich. Enttäuscht über die Niederlage, froh, dass ich das Match bis zu Ende spielen konnte. Er wolle schauen, wie es so läuft für ihn auf der Tour, erklärte er ohne eine Prognose abzugeben. Ende des Jahres kann ich besser beurteilen, ob es Sinn macht, weiterzumachen oder nicht. Im Moment sei er aber noch eine ganz schöne Strecke weg, von dort, wo er hin wolle.

Tommy Haas hatte eine gute Leistung gezeigt. Hatte bewiesen, dass er es noch kann, die Schläge, die Power, die krachenden Aufschläge. Aber die Matchpraxis fehlt, sagte Haas. Nach zwei Sätzen habe ich es ganz schön in den Beinen gemerkt. 

Es war kein glorreicher Wiedereinstieg für Tommy Haas ins Tourgeschehen. Aber er war auch nicht schlecht. Man muss irgendwo anfangen, sagte der Deutsche und wirkte erschöpft, das Gesicht gerötet von der prallen Sonne, die unerbittlich auf den Platz gestrahlt hatte. 

Die vielen Haas-Fans in Paris dürfen sich trotzdem freuen. Denn das Abenteuer Roland Garros ist für den Deutschen noch nicht zu Ende. Im Doppel tritt er zusammen mit Philipp Petzschner an. Das Duo trifft in der ersten Runde auf die an drei gesetzten Leander Paes und Mahesh Bhupathi. 

Nina Hoffmann

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