2016 French Open – Day Ten

PARIS, FRANCE - MAY 31: A general view of the Philippe Chatrier court during the rain break on day ten of the 2016 French Open at Roland Garros on May 31, 2016 in Paris, France. (Photo by Aurelien Meunier/Getty Images)

Mail aus Paris: „So etwas noch nie erlebt“

Wie läuft so ein Regentag in Roland Garros ab, wenn kaum oder gar keine Spiele stattfinden? Der eigentliche sportliche Wettkampf der Weltbesten, weswegen man als Reporter vor Ort ist, fällt schließlich buchstäblich ins Wasser.

Einer der wenigen Orte, in denen es während dieser Regenzeiten auf der Anlage geschäftig zugeht, ist das Spielerrestaurant unter dem Court Philippe Chatrier. Während der langen Pausen, die zunehmend allen Beteiligten aufs Gemüt schlagen, ist hier die komplette Szene vertreten.

Da sitzt Tomas Berdych mit Model-Frau Ester Satorova und seinem Team an einem der weißen Tische zusammen und versucht sich die Zeit bis zu seinem Match zu vertreiben. Boris Becker, beide Hände in den Hosentaschen vergraben, steht eher missmutig in der Schlage zur Essenstheke. Ob es am Wetter liegt oder doch am gerade verlorenen gegangenen ersten Satz seines Schützlings Novak Djokovic gegen Roberto Bautista Agut? Die Spanierin Carla Suarez Navarro huscht umher und hält Ausschau nach einem der wenigen freien Sitzplätze.

„Nicht vor 12:30 Uhr, nicht vor 15 Uhr, heute gar nicht mehr“.

Den Weg nach draußen auf die Courts kann man sich im Grunde sparen. Möchte man bei einer Partie auf einem der hinteren Plätze vorbeischauen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auf dem Weg dorthin bereits die Regenplanen wieder über die rote Asche gezogen wurden.

Drinnen im Pressezentrum, unter der Haupttribüne des Centre Courts, geht es vergleichsweise gemächlich zu. Am Morgen sind die meisten Arbeitsplätze der schreibenden Kollegen noch unbesetzt. Mit vielen Matches ist heute nicht zu rechnen. Die etlichen  Lautsprecheransagen, wann welcher Profi wo zur Pressekonferenz erscheint, sind verstummt. Es spielt eben kaum jemand. Dafür wird in unschöner Regelmäßigkeit durchgegeben, dass die geplanten Matches erneut nach hinten verschoben werden. „Nicht vor 12:30 Uhr, nicht vor 15 Uhr, heute gar nicht mehr“.

Selbst unter den erfahrenen Reportern vor Ort herrscht der einstimmige Tenor: „So eine lange Regenphase habe ich noch nie erlebt.“

Ein kurzes Gespräch mit Barbara Schett. Auch sie kann sich nicht erinnern, solch ein Regenchaos schon einmal miterlebt zu haben. Weder als Profi, noch in ihrer Tätigkeit als Eurosport-Moderatorin.