Nuernberger  Versicherungscup 2016 – Day 5

NUREMBERG, GERMANY - MAY 18: Sabine Lisicki of Germany reacts during her match against Varvara Lepchenko of USA during day five of the Nuernberger Versicherungscup 2016 on May 18, 2016 in Nuremberg, Germany. (Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Sabine Lisicki – Bum-Bum ohne Bi(r)ne

Das Paris-Debakel von Sabine Lisicki!

Vielleicht spielt sie in der Rasensaison wieder besser, gewinnt ein paar Runden in Wimbledon. Man mag nicht dran glauben. Und wenn ihr auf ihrem Lieblingsbelag Siege gelingen würden – würde es die Situation ändern? Als sie sich vom übel nachtretenden Oliver Pocher trennte (oder er von ihr, so wichtig ist das nicht), kündigte sie sinngemäß an, dass sie jetzt wieder auf dem Tennisplatz Gas geben würde. Die nächsten Zöpfe, die sie abschnitt: das Management (identisch mit dem von Pocher, der Ex-Freund ist auch beteiligt) und Trainer Christopher Kas.
Kas war seit Beginn der Saison 2015 ihr Coach (es fühlt sich länger an, wahrscheinlich weil die Halbwertzeiten der Lisicki-Coaches sonst kürzer sind). Über die Trennung sagt sie, was man so sagt, wenn so eine Job-Beziehung in die Brüche geht: Man bedankt sich für das Engagement. Kas selbst schweigt. Auf Anfrage von tennismagazin.de gab es keine Reaktion. Unter dem Strich war die Zusammenarbeit enttäuschend und wer Kas kennt, wusste, wie er teilweise litt – seine Fröhlichkeit jedenfalls war dahin. Lisicki spielte schlecht, Kas schwieg.

Das Ende von Pocher & Co. war auch der Wiedereinstieg von Richard Lisicki. Dass er den Comedian nicht mochte, ja vielleicht sogar hasste, war kein Geheimnis. Man muss sich das einmal vorstellen: Dr. Richard Lisicki schuf die Karriere seiner Tochter. Ein bisschen war das wie bei George Bernard Shaws Pygmalion, der Story über eine Blumenverkäuferin, die ein Sprachforscher zur Herzogin machte.
Lisicki senior holte sich Tipps bei allen berühmten Coaches dieser Welt. Er arbeitete akribisch und er formte sein Baby. Sabine Lisicki war seine fleischgewordene Doktorarbeit. Fast machte er sie sogar zur Wimbledonsiegerin (2013 verlor sie als hohe Favoritin das Finale gegen Marion Bartoli). Also: Wie muss sich jemand fühlen, dem sein Baby entführt wird? Von einer Person, die der komplette Gegenentwurf zu Richard Lisicki ist: marktschreierisch, selbstverliebt, zotig.
Sabine Lisicki ist zurück bei ihrem Vater. Es wäre unfair, die neue alte Zusammenarbeit nach nur ein paar Wochen zu bewerten. Was man nach Monaten des Schweigens bewerten muss: den Status quo. Er ist Bum-Bum ohne Birne.

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