Kerber: Grand-Slam-Sieg wichtiger als Nummer eins
Köln (SID) – Angelique Kerber ist der Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier wichtiger als die Nummer eins der Weltrangliste. „Wo, ist ganz egal“, sagte Deutschlands beste Tennisspielerin im Gespräch mit dem Magazin Sport-Bild: „Wobei es in Paris auf Sand für mich sicherlich am schwierigsten wird.“ Bisher stand die 24-jährige Kielerin zweimal in einem Grand-Slam-Halbfinale, 2011 bei den US Open (gegen Sam Stosur/Australien) und 2012 in Wimbledon (gegen Agnieszka Radwanska/Polen).
Die Basis ihrer Erfolge sei zum einen die deutlich verbesserte Fitness und zum anderen die Tatsache, dass sie Ordnung in ihrem Umfeld geschaffen habe. „Mit Torben Beltz habe ich nun einen Trainer, der mich das ganze Jahr betreut und zu den Turnieren mitreist“, sagte Kerber: „Früher hatte ich wechselnde Coaches, manchmal bin ich ganz allein oder mit meiner Mutter gereist. Es herrschte Chaos bei mir.“
Nicht zuletzt habe sie auch ihre Ernährung umgestellt: „Ich esse beispielsweise nicht mehr kurz vor einem Spiel, sondern spätestens zwei Stunden davor. Und bei Nudeln lasse ich die Soße weg.“ Auf diese Weise habe sie „zwei oder drei Kilo“ abgenommen: „Entscheidender ist: Der Anteil an Muskeln ist höher.“
Die Konstanz in ihrem Spiel führt Linkshänderin Kerber auf ihre verbesserte mentale Stärke zurück. „Auf dem Platz schalte ich den Kopf aus“, sagte sie: „Nachdenken tue ich nur noch abseits des Platzes.“ Geholfen haben auch die Gespräche mit dem neuen Mentaltrainer Holger Fischer, mit dem Kerber seit Ende 2011 zusammenarbeitet.
Elf Jahre nach Anke Huber ist Angelique Kerber die erste deutsche Spielerin, die sich für das Saisonfinale der besten Acht qualifiziert hat. „Das macht mich richtig stolz, Anfang des Jahres hätte ich nicht im Traum daran gedacht“, gab sie zu: „Ich bin richtig aufgeregt.“ In Istanbul will sie durchaus „das eine oder andere Spiel gewinnen. Ich weiß, dass ich jede Gegnerin schlagen kann, habe das dieses Jahr auch schon gezeigt.“
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