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Kohlschreiber hält DTB-Team nach Krimi im Rennen

Damit hat das DTB-Team nach dem ersten Tag die Chancen auf den ersten Endspieleinzug seit 1993 gewahrt. Der Augsburger setzte sich im zweiten Einzel in Moskau mit 6:7 (5:7), 6:2, 6:2, 4:6, 7:5 gegen den Weltranglisten-Vierten Nikolai Dawydenko durch und bügelte den Fehlstart von Haas aus. Kohlschreiber bewies in der Partie große Nervenstärke und feierte in seinem dritten Einzel für Deutschland seinen zweiten Sieg.

Haas ohne Chance

Der deutsche Spitzenspieler Haas unterlag zuvor im Auftakteinzel nach einer schwachen Leistung Igor Andrejew mit 2:6, 2:6, 2:6 und kassierte damit die höchste Niederlage im Davis Cup seit seinem ersten Match 1998. Haas verlor in 2:01 Stunden in seinem 30. Einzel für Deutschland zum achten Mal. Erinnerungen an 1995 wurden da wieder wach, als Deutschland im legendären Halbfinale an gleicher Stelle mit 2:3 verlor und Michael Stich neun Matchbälle im letzten Einzel gegen Andrej Tschesnokow nicht nutzen konnte.

Kohlschreiber bestand dagegen vor etwa 2500 Zuschauern in der gigantischen Halle seine Reifeprüfung mit Bravour. Eiskalt nutzte er die Schwächen des „Tennisroboters“ Dawydenko, der wie Haas nicht mehr in der Verfassung der US Open vor zwei Wochen war. Nach dem Matchball nach 4:22 Stunden sank „Kohli“ auf die Knie und durfte sich anschließend vollkommen zu Recht von Kapitän Patrik Kühnen und seinen Teamkollegen für einen der wichtigsten Siege seiner Karriere feiern lassen.

Kohlschreiber: „Das ist ein Supersieg für mich“

„Ich bin unglaublich glücklich. Jetzt sind wir noch im Spiel“, sagte der 23-Jährige anschließend: „Das ist ein Supersieg für mich. Kühnen hat immer wieder gesagt, ich soll einfach weiterspielen und mich konzentrieren. Das habe ich getan, und Dawydenko wurde am Ende auch ein bisschen nervös.“

Am Samstag (13.00 MESZ/live im DSF) steht das Doppel auf dem Programm. Für Deutschland sollen Alexander Waske und Debütant Philipp Petzschner antreten. Russland hat Michael Juschni und Dimitri Tursunow nominiert. Änderungen in der Aufstellung sind noch bis eine Stunde vor Spielbeginn möglich.

Kohlschreiber hatte den Mund offenbar nicht zu voll genommen, als er in gewohnt selbstbewusster Art und Weise nach der Auslosung verkündete: „Dieser Sandboden liegt mir, ich habe eine gute Chance, zu gewinnen.“ Auch der knapp verlorene Tiebreak im ersten Satz, als er eine 5:2-Führung nicht halten konnte, brachte den cool und mutig spielenden Augsburger nicht von der Siegesstraße ab.

„Es ist erst vorbei, wenn ein Team drei Punkte hat“, hatte Tommy Haas nach seiner Niederlage noch erklärt. Was wie eine verzweifelte Floskel für das Phrasenschwein klang, erwies sich durch Kohlschreibers Coup als prophetisch.

Haas: „Habe die Big Points nicht gemacht“

Der gebürtige Hamburger konnte seinen Beitrag allerdings am Freitag nicht leisten. Ein Punkt gegen den in der Weltrangliste 28 Plätze schlechter notierten Andrejew war in den Gedankenspielen von Kühnen eigentlich fest eingeplant, doch der 24-Jährige aus Moskau war auf dem langsamen Sandplatz in jeder Beziehung überlegen. Mit seiner druckvollen Vorhand dominierte der Russe die Partie, Haas fand darauf keine Antwort, spielte häufig zu kurz und unpräzise und schlug schlecht auf.

„Ich habe zu wenig leichte Punkte mit dem Aufschlag bekommen, und ich bewege mich auf Sand einfach schlechter“, sagte der Weltranglisten-Zehnte: „Ich habe die Big Points nicht gemacht.“ Unmittelbar nach dem Spiel gab er im DSF einen weiteren Einblick in sein Seelenleben: „Das macht so einen Tag zur Hölle für mich.“

22 direkte Gewinnschläge gelangen Andrejew mit seiner Vorhand, Haas schaffte nur vier. Probleme mit der Schulter stritt er vor der Partie zwar ab, dennoch wirkte er in seinen Grundschlägen gehemmt. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass er bei 100 Prozent ist“, sagte Andrejew, „ich hatte mehr von ihm erwartet.“
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