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Lebemann Safin gegen Musterprofi Federer

Eigentlich möchte Marat Safin nur noch Spaß haben, sagt er. „Ich möchte keinen Stress mehr, spiele nur noch aus Vergnügen, ohne Erwartungen“, so der zweimalige Grand-Slam-Champion: „Ich nehme es wie es kommt.“ Am Freitag kommt in der dritten Runde der Australian Open in Melbourne Roger Federer auf den Russen zu. Ein aufregendes Match mit Geschichte.

Der charismatische Safin hat nach einer Serie von Verletzungen nicht mehr die Klasse vergangener Tage, als er Weltranglistenerster war. Im November 2000 führte er das Ranking an, wenige Monate zuvor hatte er bei den US Open seinen ersten Grand-Slam-Titel gewonnen, dem er 2005 einen Triumph bei den Australian Open folgen ließ.

Verletzungspech behinderte Safin

Damals schaltete er im Halbfinale einen gewissen Roger Federer aus. Danach haben sich die Wege allerdings getrennt. Safin war immer auch ein bisschen Lebemann, der gerne den Verlockungen des süßen Lebens erlag. Und er hatte dauerhafte Probleme mit dem linken Knie. „Er wurde mit den Jahren immer selbstbewusster, und ich hatte das Verletzungsproblem, meinte Safin: „Ich wäre gerne in seinen Schuhen.“

Federer hat nach dieser Halbfinalniederlage neun weitere Grand-Slam-Titel gewonnen, Safin keinen mehr. Der Eidgenosse konzentriert sich hundertprozentig auf seinen Job als Tennisprofi, hat sich ein perfektes Umfeld geschaffen und lebt privat seit acht Jahren in einer festen Beziehung mit Freundin Mirca.

„Wir haben unterschiedliche Persönlichkeiten entwickelt“, sagt Federer: „Wir haben aber schon einige gute Matches gespielt, und ich freue mich auf dieses Spiel.“

Grenzerfahrungen und Blondinen

In Melbourne legendär ist heute noch Safins Auftritt im verlorenen Finale 2002 gegen den Schweden Thomas Johansson. In seiner Box saßen damals zwei atemberaubende Blondinen in knappen Kleidern, die er in Melbourne kurzfristig aufgegabelt hatte. Die Vorbereitung auf das Finale soll nicht besonders sportlich gewesen sein, in Bestform auf dem Platz war er jedenfalls nicht.

Safin, der bald 29 Jahre alt wird, hat sich auch schon mal Auszeiten genommen vom Tennissport. Er versuchte im Himalaya einen Achttausender zu besteigen und ist gescheitert. Die Grenzerfahrung aber nimmt ihm niemand. Diverse Male hat er schon das Wort vom Rücktritt in den Mund genommen, ganz entscheiden, den Schläger an den Nagel zu hängen, konnte er sich aber noch nicht endgültig.

„Tennis ist zu stressig geworden heutzutage, man muss sich hundertprozentig reinhängen“, sagt Safin: „Wenn man jung ist, so 19, 20, ist alles noch aufregend. Mit den Jahren aber spürt man den Druck immer mehr.“

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