Great Britain v Hungary – Davis Cup Day Three

Murrays Grand Slam-Fluch

Andy Murray hat es schon oft unter Beweis gestellt. Er ist in der Lage, Turniere zu gewinnen. Insgesamt holte der Brite schon 18 Titel und gilt als einer der fittesten Spieler der Tour. 2011 gewann er in Queen`s und Cincinnati. Bei jedem Grand Slam erreichte er in diesem Jahr mindestens das Halbfinale. Bei den Australian Open scheiterte der 23-Jährige erst im Finale an Novak Djokovic.
Obwohl der Schotte schon oft bewiesen hat, dass er das Top-Trio Djokovic, Nadal und Federer schlagen kann, gewann er in seinen drei Grand Slam Finals nicht einen Satz. Vor allem gegen Roger Federer, dem er im Finale 2008 der US Open und 2010 bei den Australian Open gegenüber stand, rechnete er sich große Chancen aus. Denn Murray ist einer der wenigen Spieler, der eine positive Bilanz gegen den Schweizer hat (8:6 Siege). Ich kann Rogers Spiel gut lesen. Ich weiß sehr früh, wo ich hinlaufen muss, behauptete Murray, doch er verlor beide Finals klar.
Seit 2009 gilt Murray als kommender Top-Star des Herren-Tennis. In dem Jahr gewann er mit 21 Jahren sechs Titel. Ihm gehörte neben Novak Djokovic (fünf Titel) und Juan Martin del Potro (drei Titel) die Zukunft. Doch seitdem stagniert die Entwicklung vom Briten. Nach wie vor ist er die Nummer vier der Welt. Ist Murray mental nicht stark genug für den nächsten Schritt?

Murray hat keine Waffe

Immerhin gewann der in London lebende Profi in diesem Jahr elf von 15 Tiebreaks eine beachtliche Quote. Zum Vergleich: Novak Djokovic entschied acht von 16 Tiebreaks für sich. Enge Spielsituationen scheinen Murray nicht aus der Fassung zu bringen. Allerdings setzt er sich selbst unter enormen Druck und verliert bei leichten Fehlern schnell die Nerven. Ich muss meine Ausraster besser in den Griff bekommen. Wenn ich fokussiert bleibe, spiele ich ein bis zwei Prozent besser, sagte Murray nach dem Halbfinalaus bei den diesjährigen US Open gegen Nadal.
Tenniscoach Nick Bollettieri sieht einen anderen Grund, warum Murray noch keinen Major-Titel gewonnen hat. Er hat eine fantastische Beinarbeit, einen guten Return und eine Weltklasse-Rückhand. Aber er spielt zu defensiv. Andy hat keine Waffe. Er wird nie ein Grand Slam gewinnen, lautet sein ernüchterndes Urteil.

Der beste Spieler ohne Major-Titel

Schon jetzt steht fest: Noch nie gab es einen so erfolgreichen Spieler ohne Major-Titel. Murray gewann bei den Grand Slams mehr als 76 Prozent seiner Matches. Damit steht er auf Rang 17 in der ewigen Tabelle. Alle Spieler, die vor ihm stehen, haben mindestens drei Grand Slams gewonnen.
Eine Statistik, die für die starke Konkurrenz spricht. In den letzten fünf Jahren gelang es nur del Potro die Dominanz des Top-Trios zu durchbrechen. Der Argentinier schlug Roger Federer 2009 im Finale der US Open 3:6, 7:6, 4:6, 7:6, 6:2. Ein Erfolg, der durch die Dominanz von Djokovic in den kommenden Jahren nur schwer zu wiederholen sein wird. Aber auch Rafael Nadal scheint momentan eine zu hohe Hürde für Murray zu sein. In 18 Partien verließ Murray den Platz gegen den Sandplatzspezialisten nur viermal als Sieger. Die letzten fünf Partien gingen an den Spanier.

Kein Britischer Titel seit 1936

Für den Grand Slam Sieg trainiere ich hart. Das ist alles was ich machen kann. Aber vielleicht werde ich trotzdem nie ein Grand Slam gewinnen, versucht Murray die hohen Erwartungen an ihn zu senken. Denn die Briten fordern erbarmungslos den Titel. Seit dem Wimbledon-Triumph von Fred Perry 1936 gewann keiner seiner Landsleute ein Major-Turnier.
Es liegt nun an Murray, etwas zu verändern. Er muss sich eingestehen, dass er das Top-Trio mit seiner Spielweise nicht in Gefahr bringen wird. Ein offensiveres, aggressiveres Spiel ist die einzige Möglichkeit, den nächsten Schritt zu machen, behauptet Bollettieri. Wenn Andy Murray die richtigen Schlüsse aus diesem Jahr zieht, hoffen die Briten auf die Beendigung des Grand Slam-Fluchs.

Nils Schlüter

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